6100 Systeme und 3800 Mitarbeiter offline

Hackerangriff legt Schweizer Bundesverwaltung lahm

Das Schweizer Departement für auswärtige Angelegenheiten ist von Hackern ausspioniert worden. Der entstandene Schaden wird derzeit abgeklärt, vorerst ist die komplette Behörde vom Netz getrennt.

Die rund 600 Server und circa 5500 Clients der 3800 Mitarbeitenden des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sind derzeit offline. Grund ist ein „professioneller“ Angriff auf die IT-Systeme des EDA, den die Hausinformatik gemeinsam mit dem Software-Lieferanten Microsoft am Donnerstag vergangener Woche entdeckte.

Einer Mitteilung des EDA zufolge nutzten die unbekannten Täter für den Angriff eine „besondere“ Software, um in die IT-Infrastruktur des Departements einzudringen und sich dort gezielt Informationen zu beschaffen. Die Software sei „äußerst gut versteckt“ gewesen und habe „praktisch keine wahrnehmbaren“ Störungen in der IT-Infrastruktur verursachte, so das EDA.

EDA: Das angegriffene Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten ist weltweit über verschlüsselte Leitungen vernetzt. Doch die schützen bei einer bereits eingeschleusten Schadsoftware recht wenig.
EDA: Das angegriffene Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten ist weltweit über verschlüsselte Leitungen vernetzt. Doch die schützen bei einer bereits eingeschleusten Schadsoftware recht wenig.

Als Sofortmassnahme wurde das IT-Netzwerk des Departements vom Internet getrennt. Die circa 100 Techniker der EDA-Telematik wollen verhindern, dass die Systeme noch länger von außen manipuliert werden. Auch das weitere Abfließen von Daten ins Internet soll unterbunden werden. Den Angaben zufolge ist nicht klar, welche Informationen bisher schon nach außen gelangt sind.

Der Störfall wird derzeit von den IT-Mitarbeitern des EDA, Fachleuten des Bundesamtes für Informatik und Telekommunikation (BIT) sowie der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) untersucht. Die Verbindung ins Internet soll innerhalb der kommenden Tage wieder hergestellt werden. (ala)