Sicher durch Biometrie

Biometrische Verfahren wie Fingerabdruck und Gesichtserkennung identifizieren Personen mit hoher Sicherheit. Neben der staatlichen Überwachung sind sie damit auch als Ersatz für Passwörter und PINs geeignet.

Seit den Terroranschlägen vom 11. September ist die Biometrie in aller Munde. Bislang führte die Sicherheitstechnik für die Erkennung eines Menschen anhand persönlicher Charakteristika ein Schattendasein. Doch jetzt überhäufen Anfragen die Hersteller biometrischer Sicherheitslösungen. Um dem Ansturm Herr zu werden, hat etwa das größte Consulting-Unternehmen für Biometrie-Systeme, die International Biometric Group, die häufigsten Fragen und Antworten im Internet veröffentlicht.

Stark interessiert an biometrischen Erkennungssystemen ist vor allem die Flugindustrie. Insbesondere amerikanische Fluglinien und Airports fordern nach den verheerenden Attentaten die Einführung biometrischer Technologien. So verlangt die Air Transport Association (ATA), die Vereinigung der US-Airlines, von der Regierung die Einführung einer Identitätskarte mit biometrischen Erkennungsmerkmalen wie Fingerabdrücken. Der Flughafen in Oakland im Bundesstaat Washington wird gerade als einer der ersten mit einer automatischen Gesichtserkennung ausgestattet. Eine Videokamera erfasst Personen und vergleicht die gesichtsspezifischen Merkmale mit gespeicherten Daten in einer zentralen Datenbank.

In Deutschland will Innenminister Schily Pässe und Personalausweise um biometrische Merkmale bereichern. Das so genannte "zweite Sicherheitspaket" oder "zweite Anti-Terror-Paket" der Bundesregierung soll zahlreiche Sicherheitsgesetze sowie ausländerrechtliche Vorschriften anpassen. Der Entwurf für das Pass- und Personalausweisrecht sieht vor, dass neben dem Lichtbild und der Unterschrift biometrische Merkmale aufgenommen werden dürfen. Ob die Personalpapiere in Zukunft tatsächlich die Daten von Fingerabdrücken, Augenhintergründen, ganzen Händen oder Gesichtern enthalten, steht noch nicht fest.