Sicherheits-Ratgeber

Die schlimmsten Passwort-Fehler

Im Umgang mit Passwörtern sind IT-User viel zu leichtsinnig. Passwort-Manager helfen zwar, aber noch wichtiger sind gute, starke Passwörter. Wir zeigen die größten "Passwort-Sünden" und stellen Wege zur optimalen Passwort-Verwaltung vor.

Es gibt viele Möglichkeiten für IT-Anwender, sich gegenüber einem Computersystem, einem Netzwerk oder auch einer Webseite im Internet zu identifizieren und zu authentifizieren. Der "Klassiker" schlechthin bleibt immer die Kombination von Passwort beziehungsweise Kennwort und Namen. So besitzt dann auch jeder Anwender heute eine Unzahl von Accounts on- und offline, die er für die verschiedensten Zwecke verwendet und deren Passwörter er sich merken muss.

Hilfreich und immer wieder gepriesen sind hier sogenannte Passwort-Manager, die helfen, die Flut der Passwörter sicher zu verwahren und diese häufig sogar direkt an die Webseite oder das Login-Interface übergeben. So praktisch diese Container-Anwendungen auch sein mögen, betrachtet man sie unter Sicherheitsaspekten, so leistet ihr Einsatz grundsätzlich nur einen kleinen Beitrag zu Steigerung der allgemeinen IT-Security: Wenn die verwendeten Passwörter unsicher sind, werden sie durch die Verwendung eines solchen Tools nicht besser.

Im folgenden finden Sie die größten "Passwort-Sünden". Außerdem stellen wir Wege vor, wie auch schwer zu knackende Passworte einfach zu erstellen sind und geben Tipps, welche Password-Manager dabei helfen, diese schwer zu knackenden Passwörter einfach und sicher zu verwalten.

Die größten Passwort-Sünden: Was Sie niemals tun sollten!

  • Verwenden Sie nie das gleiche Passwort über einen längeren Zeitraum: Auch wenn es zunächst mühsam erscheint - wechseln sie Ihre Passworte gerade bei Online-Accounts regelmäßig. Wenigstens alle sechs Monate, besser alle drei Monate oder immer dann, wenn Sie sich auf einer Seite einloggen, die sie schon lange nicht mehr verwendet haben!

  • Verwenden Sie nie Passworte, die Namen (ganz gleich ob aus der Familie oder von Haustieren), Geburtstage, Adressen oder andere persönliche Informationen beinhalten: Solche persönlichen Informationen sollten auch teilweise nicht in Ihren Passworten zu finden sein. Das gilt auch für alle Worte, die sie in einem Lexikon finden können und für Zahlen- oder Buchstabenwiederholungen wie 222 oder Folgen wie ABCD und qwertz.

  • Verwenden Sie nie das gleiche Passwort auf mehreren Internet-Seiten: Ist eine derartige Seite kompromittiert, sind gleich alle Ihre Accounts gefährdet.

  • Verwenden Sie grundsätzliche keine "Automatik-Funktionen": Erlauben sie keiner Webseite, dass Sie Ihren Namen und Ihr Passwort speichert ("remember me"). Vermeiden Sie es ebenfalls, dass sich Ihr System beim Start automatisch bei den diversen Online-Konten wie etwa Web-Mail anmeldet.

  • Keine Passwort-Eingabe auf "unbekannten" Systemen und Seiten: Geben Sie ihre Passworte nicht auf Systemen ein, deren Sicherheitseinstellungen Sie nicht kontrollieren: Das gilt für den PC im Internet-Café ebenso wie für das System eines Kollegen oder Freundes!

  • Keine Passwort-Eingabe auf Webseiten, die Sie über einen Link in einer E-Mail erhalten haben: Die Gefahr ist zu groß, dass es sie hier um eine Phishing-Mail handelt. Geben Sie die URL von Bank- und Shop-Webseiten immer direkt in ihrem Browser ein und wechseln dann dort zu der entsprechenden Eingabe!

  • Niemals über ein offenes WLAN auf einen Account mit einem Passworte zugreifen: Wenn Sie sich in einem offenen WLAN oder einem ähnlich unsicheren Netzwerk befinden, sollten Sie Passwörter ausschließlich auf Seiten eingeben, die HTTPS-Verschlüsselung (Hypertext Transfer Protocol Secure) verwenden oder noch besser nur via VPN (Virtual Private Network) auf die entsprechenden Accounts zugreifen.