Sinnvolle Neuauflage oder unnötiges Update?

VMware Workstation 8 im Test

VMware Workstation 8 unterstützt neue virtuelle Hardware, zusätzliche Betriebssysteme und bietet Anschluss an die Cloud-Infrastruktur. Im Test muss die Desktop-Virtualisierung von VMware beweisen, dass die Neuerungen ein Upgrade wert sind.

VMware hat die neue Version der Desktop-Virtualisierung, Workstation 8, veröffentlicht. Nach der Installation fällt als Erstes das neue Design auf. Gegenüber dem Vorgänger hat sich optisch einiges geändert. Scheinbar hat sich VMware von den Designern der Mac-Software-Fusion inspirieren lassen, denn es überwiegen große Icons für die Funktionen. Virtuelle Maschinen kann man nun auf Wunsch als Thumbnail anzeigen lassen. Diese sind nicht starr, sondern zeigen an, was jeweils in den virtuellen Maschinen vor sich geht. Vor allem, wenn man mehrere VMs im neuen Ordner-Feature zusammenfasst, wirkt diese Ansicht aufgeräumt und übersichtlich. Die Favoritenleiste macht Platz für die sogenannte Library; diese zeigt alle verfügbaren virtuellen Systeme an.

Neues Layout: Die Favoritenleiste ist durch die Library ersetzt worden. Dort finden sich alle lokalen und die verfügbaren entfernten virtuellen Maschinen.
Neues Layout: Die Favoritenleiste ist durch die Library ersetzt worden. Dort finden sich alle lokalen und die verfügbaren entfernten virtuellen Maschinen.

In der neuen Version von Workstation 8 ist die Unterstützung für zusätzliche Betriebssysteme hinzugekommen; auch die Vorabversion von Windows 8 lässt sich installieren. Schade ist allerdings, dass es noch immer keine offizielle Unterstützung für Mac OS gibt. Mac-Nutzer können dagegen mithilfe von Fusion, dem Mac-Pendant zu Workstation, beispielsweise eine Serverinstanz von Mac OS laufen lassen. Technisch scheint einer Virtualisierung von Mac OS also wenig im Wege zu stehen, die Umsetzung scheitert wohl an den Vorgaben von Apple.

Zusätzlich haben sich aber die Anforderungen an die Hardware des Hosts geändert. Dieser muss nun über eine 64-Bit-CPU verfügen, zusätzlich muss LAHF/SAHF im sogenannten Long Mode unterstützt werden. Nahezu alle aktuellen CPUs bieten diese Funktionen; falls die Vorgaben nicht erfüllt sind, bricht die Installation von Workstation 8 mit einer Fehlermeldung ab.

Neue virtuelle Hardware, zusätzliche Funktionen

Die neue Version der Workstation bringt Unterstützung für neue Hardwarekomponenten mit. In erster Linie profitieren die virtuellen Systeme von einer verbesserten 3-D-Grafikleistung sowie Hardwareunterstützung für USB 3.0 und verbessertem Bluetooth-Support. Außerdem wurde die RAM-Grenze angehoben: Virtuellen Systemen können nun bis zu 64 GByte Arbeitsspeicher zugewiesen werden.

VMware hat eine Reihe von Funktionen in das System integriert, für die zuvor noch zusätzliche Software notwendig war. Ein Beispiel ist die Funktion "Map Virtual Disks". Damit lassen sich virtuelle Festplatten in das normale Dateisystem des Hosts einklinken, was den Datenaustausch deutlich erleichtert. Auch die Importfunktionen, etwa für den XP-Mode von Microsoft oder einen "richtig" installierten PC, sind nun direkt im Hauptmenü hinterlegt. Teilweise benötigen sie aber zusätzliche Tools, etwa den VMware Converter.

Ebenfalls neu ist eine Option in den Netzwerkeinstellungen der jeweiligen virtuellen Systeme. Ein Klick auf die Schaltfläche Advanced führt zu den Geschwindigkeitseinstellungen. Hier kann man einstellen, wie schnell die jeweilige Maschine mit dem Netzwerk kommuniziert, und zudem einen prozentualen Packet-Loss einrichten - eine interessante Zusatzfunktion, die Konkurrenten wie VirtualBox fehlt und vor allem Entwicklern von mobilen Anwendungen bei der Simulation helfen dürfte.