Radikal geändertes Design

Apple kündigt neuen Mac Pro an

Apple hat auf der WWDC 2013 einen ersten Blick auf den Nachfolger des Mac Pro gewährt. Das Prinzip der Erweiterbarkeit lagert der Hersteller auf die Thunderbolt-Schnittstelle aus.

Sonst heißt es bei Apple immer "We don't talk about future products". Da aber das Gegrummel in der Szene in den letzten Wochen und Monaten immer lauter geworden war, sah sich Apple wohl gezwungen, auf der WWDC 2013 den ersten Blick auf den neuen Mac Pro zu gewähren. Die Änderungen beim Desktop-Flaggschiff sind radikal, selbstbewusst spricht Apples Marketingchef Phil Schiller von der "Zukunft des Desktop-Rechners", so mancher wird sich aber an den zwar revolutionären aber am Markt gescheiterten Power Mac G4 Cube erinnert fühlen. Das beginnt bei der Größe des schwarz glänzenden Gehäuses, das in jeder Dimension nur halb so groß ist wie das des Vorgängers, der seit März in Europa nicht mehr verkauft werden darf - der neue Mac Pro nimmt also nur ein Achtel des bisherigen Volumens ein.

Das Prinzip der Erweiterbarkeit überlässt Apple den Schnittstellen: Für Speicher, Monitore und weitere Peripherie stehen sechs Thunderbolt-Schnittstellen bereit, die dem neuen Standard Thunderbolt 2 unterliegen. Bis zu sechs Peripheriegeräte pro Anschluss sind laut Apple möglich, also insgesamt 36 Geräte. Haken an der Sache: Die Auswahl an Thunderboltperipherie ist derzeit nicht besonders groß, Apple ist auf Dritthersteller angewiesen. An den sechs Ports kann man auch je zwei Cinema-Display hängen, an den HDMI-Anschluss ein 13. Gerät - eine derartige Konfiguration würden wir gerne sehen. Bis zu drei 4K-Displays kann der neue Mac Pro laut Apple ansteuern.

Preise und Konfigurationen nennt Apple bisher nicht, der neue Mac Pro soll "später in diesem Jahr" auf den Markt kommen - das klingt sehr nach November. Über den Kern des Rechners macht Apple jedoch vielversprechende Angaben. So soll der Mac Pro rund um einen "vereinheitlichten Wärmekern" konzipiert worden sein, der die von den CPUs anfallende Wärme optimal im Gehäuse verteilt und an die Umwelt abführt. Nur so kann eine derart kompakte Bauweise möglich sein. Zum Einsatz kommen Intels jüngste Xeon-E5-Prozessoren, Apple wird Konfigurationen mit bis zu 12 Kernen anbieten. Zusammen mit den Grafikchips AMD Fire Pro verspricht der neue Mac Pro eine bis zu 2,5fach höhere Rechenleistung als der Vorgänger, bis zu 7 Teraflops seien möglich.

Beim Speicher setzt der Mac Pro auf PCIe-Flash-Speicher, der bis zu zehnmal schneller sein soll als herkömmliche Festplatten. Stand heute scheint es also, der Mac Pro käme ohne interne Festplatte, die Anschaffung von zusätzlichem (Thunderbolt-)Massenspeicher scheint unerlässlich. Beim Arbeitsspeicher verspricht Apple den Vierkanal-ECC-DDR-RAM mit bis zu 1866 MHz und bis zu 60 Gbps Datendurchsatz. (Macwelt/cvi)