Sun Microsystems packt Server in Container

Sun: Rechenzentrum im Bergwerk

Sun Microsystems plant den Bau eines Rechenzentrums in einem japanischen Kohlebergwerk. Das Data Center soll aus Containern bestehen, in denen die Server untergebracht sind.

Das Rechenzentrum soll in einem Bergwerk in der Region Chubu auf der Insel Honshu errichtet werden. Die Kühlung der Systeme kann mit Grundwasser erfolgen, die Temperatur tief unter der Erde beträgt konstant 15 Grad Celsius. Dies soll den Stromverbrauch gegenüber einer Anlage an der Erdorberfläche um bis zu 50 Prozent reduzieren.

Das geplante Data Center besteht aus "Blackbox"-Containern, die Sun Microsystems liefert. Der Hersteller arbeitet an deren Konzept seit rund drei Jahren. Dabei werden in einem Standard-Container typischerweise 250 Server in sieben Racks verbaut. Verwendet man Ultrasparc-T-basierende Server, lassen sich in nur einer Blackbox bis zu 2000 Prozessorkerne entsprechend 8000 simultanen Threads unterbringen.

Suns Blackbox als Baustein eines virtualisierten RZ steckt in einem Standard-Container.
Suns Blackbox als Baustein eines virtualisierten RZ steckt in einem Standard-Container.
Foto: Sun Microsystems GmbH

Für das unterirdische Rechenzentrum in Japan baut Sun zunächst 30 Blackbox-Container mit 10.000 Servern/Prozesskernen. Bei Bedarf ließe sich die Anlage auf bis zu 30.000 Cores ausbauen. Die Betreiber erwarten, dass sich die Bergwerksanlage unter anderem besser gegen unautorisierte Eindringlinge und Terrorangriffe schützen lässt. Die Container sollen außerdem Erdbeben bis zu einer Stärke von 6,7 auf der Richter-Skala widerstehen (1983 war die Region durch das Nihonkai-Chubui-Beben erschüttert worden).

Die Kosten des Projekts werden auf 405 Millionen Dollar geschätzt. Ab dem Jahr 2010 soll das Bergwerks-Data-Center erstmals seine Dienste anbieten. (Computerwoche/mje)