Test: USV-Architekturen auf dem Prüfstand

Ärger aus der Steckdose I

Nicht nur Stromausfälle, auch andere nicht vorgesehene Spannungsbeeinflussungen hat das Stromnetz zu bieten. Diese können, je nach Intensität, zu kurzfristigen Störungen des Rechners oder sogar zu Datenverlusten führen. Kurzzeitige Überspannungen, so genannte Transienten, können im Netz Spitzenwerte von einigen Kilovolt erreichen. Dabei unterscheidet man mehrere Arten von Transienten. Zu den wichtigsten zählen Bursts und Stoßspannungen.

Schnelle Störungen, auch Bursts genannt, mit Anstiegszeiten von wenigen Nanosekunden, entstehen bei Schaltvorgängen an induktiven Lasten. Sie enthalten zwar wenig Energie, aber das Frequenz-Spektrum reicht bis zu einigen hundert Megahertz. Als Folge breiten sich diese Transienten auf unvorhersehbaren Wegen aus. Häufig sind springende Mauszeiger an PCs die Folge, da die Störung vom Netzkabel zur Maus "überspringt".

Die von Blitzeinschlägen in Leitungen verursachten Stoßspannungen sind langsamer, aber wesentlich energiereicher. Die Anstiegszeiten liegen im Mikrosekunden-Bereich. Die Stoßspannungen können im Gegensatz zu Bursts auch zu Beschädigungen führen und beispielsweise Entstörkondensatoren zerstören.

Wie häufig und in welcher Höhe solche Transienten auftreten, hängt extrem von der Art des Netzes ab. Wer an einer langen Überlandleitung fernab eines Ballungszentrums hängt, wird mehr Probleme mit Überspannung bei Gewitter haben, während in städtischen Gewerbegebieten sicher viele schnelle Transienten unterwegs sind. Allerdings ist gegen diese Phänomene nicht unbedingt eine USV das Mittel der Wahl, auch wenn in allen USVs Netzfilter und Überspannungsableiter zu finden sind, die mehr oder weniger erfolgreich gegen Transienten vorgehen. Diese haben in der Regel nichts mit der eigentlichen USV-Funktion zu tun. Wer exponiert wohnt, sollte auf jeden Fall in der Hausverteilung gegen Überspannung vorgehen.