Cloud Computing
Offene Standards und Schnittstellen für die Cloud
Cloud Computing verspricht eine Reihe von Vorteilen, so ermöglicht die virtualisierte Infrastruktur den Bezug von Rechen- und Speicherressourcen nach Bedarf. In Spitzenzeiten kann zusätzliche Kapazität gebucht und bei einer geringeren Auslastung wieder zurückgefahren werden. Ein wichtiges Merkmal ist die schnelle und flexible Bereitstellung von Ressourcen. Bald schon werden die einzelnen Fachabteilungen in der Lage sein, ihre gerade aktuell benötigte IT-Leistung bei einem nahezu beliebigen Cloud-Provider zu ordern. Um die technischen Details kümmert sich der Cloud-Anbieter.
Bekannte Vertreter öffentlicher Clouds sind Salesforce.com, die Amazon Elastic Compute Cloud (EC2) und der Amazon Simple Storage Service (S3). Ergänzt wird das Angebot öffentlicher Clouds durch eine Vielzahl privater Clouds von Unternehmen, bei denen Anwendungen und Services über das firmeneigene LAN/WAN bereitgestellt werden. Reicht die Leistungsfähigkeit der internen Cloud nicht mehr aus, wäre es wünschenswert, zusätzliche Ressourcen öffentlicher Clouds nutzen zu können.
Hier jedoch hakt es noch etwas: Cloud Computing ist eine noch junge Technologie und daher haben sich bisher noch keine allgemein akzeptierten Standards herausgebildet. Viele proprietäre Technologielieferanten folgen ihren eigenen Vorstellungen, wie eine Cloud aus Applikationssicht angesteuert, betrieben und gemanagt werden sollte. Nutzen Unternehmen eine solche herstellerspezifische Cloud-Plattform, sind sie den Vorstellungen des Technologieanbieters ausgeliefert - und die können sich durchaus im Verlauf von zwei oder drei Jahren gravierend ändern. Was vor allem aus Anwendersicht, aber auch aus Entwicklersicht, fehlt, ist eine Verknüpfung mehrerer Cloud-Plattformen.
Cloud-Services kombinieren
Cloud Computing steht für eine grundlegende Änderung bei der Nutzung von Rechen- und Speicherressourcen. Die bislang festverdrahteten, proprietären Verbindungen zwischen Softwarekomponenten und Anwendern dieser Komponenten werden durch kompakte Webdienste und webbasierten Softwarezugang ersetzt. Die wichtigsten Komponenten, um vorhandene Applikationen von einem zu einem anderen Cloud-Provider zu verschieben oder gar eine Kooperation zwischen mehreren Anbietern zu erzielen, sind:
• Standards bei den Schnittstellen: Anwendungen, die für eine Cloud erstellt wurden, lassen sich dann weitgehend problemlos zu einer anderen Cloud migrieren. Ein Beispiel für offene Standards ist zum Beispiel das Open-Source-Projekt Deltacloud. Deltacloud definiert ein einheitliches Interface und bietet Adapter für die wichtigsten öffentlichen und privaten Clouds. Heute wird die Schnittstelle vom Incubator der Apache Software Foundation betreut und weiterentwickelt.
• Voneinander getrennte Abstraktionsebenen: Es gibt eine klare Trennung von Hardware, Virtualisierung, Management und Applikationen. Diese einzelnen Schichten isolieren die Cloud-Services von der darunterliegenden Infrastruktur und sorgen für eine verbesserte Portabilität von Cloud-Ressourcen. Abstraktionsebenen verringern die Abhängigkeit von CPUs, Betriebssystemen und Virtualisierungssoftware.
• Umfangreiche Managementfunktionen: IT-Administratoren können damit die Cloud-Services, die das Unternehmen von mehreren Anbietern nutzt, so einfach wie möglich nutzen. Benötigt werden beispielsweise Funktionen für ein vollständiges Application Lifecycle Management, damit Unternehmen von der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit unterschiedlicher Cloud-Services profitieren können.