Formfaktoren, Betriebssysteme, Hybrid-Geräte

Business-Notebooks - die wichtigsten Trends Teil 1

Welches sind die wichtigsten Trends im Markt für Business-Notebooks? Auskunft geben Experten von Acer, Asus, Dell, Fujitsu, HP, Intel, Lenovo, Samsung, Sony und Toshiba. Im ersten Teil geht es um Formfaktoren, Betriebssysteme und Hybrid-Geräten.

Formfaktoren: Hybride, Convertibles, Ultrabooks - und klassische 15-Zöller

Früher war es einmal so, dass "…die Geschäftsgeräte oft die leistungsfähigeren und aktuelleren Systeme waren als die privat genutzten Notebooks". So lenkt Intels Platform Architecture Specialist Frank Kuypers die Aufmerksamkeit auf die neuen Ultrabooks. "Heute kehrt sich dieser Trend in gewisser Weise um und der Anwender hat zuhause das coole, trendige neue System und sein klassisches Business-Notebook wirkt hingegen altbacken". Inzwischen könne Intel auch im Geschäftsumfeld einen klaren Trend zu sehr schlanken, leichten und eleganten Formfaktoren mit hoher Leistung und langen Akkulaufzeiten beobachten.

"Der Trend zu besonders schlanken, dünnen Geräten hält an und innovative Formfaktoren wie die 2-in-1-Geräte gewinnen zunehmend an Bedeutung." Frank Kuypers, Platform Architecture Specialist, Intel GmbH
"Der Trend zu besonders schlanken, dünnen Geräten hält an und innovative Formfaktoren wie die 2-in-1-Geräte gewinnen zunehmend an Bedeutung." Frank Kuypers, Platform Architecture Specialist, Intel GmbH
Foto: Hersteller

Geräte wie Ultrabooks, Ultrabook Convertibles oder Ultrabook Detachables samt innovativer Funktionen wie Touch oder künftig auch Gesten- und Sprachsteuerung spielen eine zunehmend wichtige Rolle. In vielen Unternehmen sei es mittlerweile eine Form der Mitarbeitermotivation, dass innovative Arbeitsmittel mit einem gewissen Coolness-Faktor zur Verfügung gestellt werden.

Doch dieser Coolness-Faktor ist ja nur der Trend. Heute dominiert in deutschen Unternehmen nämlich noch das klassische Notebook, sagt Michael Müller von Dell. Die beliebtesten Displaygrößen lägen aktuell bei 14 und 15 Zoll. Zwar hätten in den letzten Jahren auch die kompakteren Geräte mit 12- und 13-Zoll Displays stark an Bedeutung gewonnen, weil sie eben leichter und mobiler als die großen waren. Doch erst mit der Verfügbarkeit von Ultrabooks, die per Definition dünn und leicht sind, erwartet Müller, dass 14-Zoll-Displays nun wieder stärker an Bedeutung gewinnen, da sie dem Anwender mehr Sichtfläche bieten, und damit zu höherer Produktivität beitragen.

Mobilität statt immer mehr Performance

Strategie-Direktor Meinolf Althaus von Fujitsu sieht, wie fast alle befragten Notebook-Experten, einen geänderten Fokus auf mehr Mobilität anstelle von immer mehr Performance. Trotzdem seien die klassischen Business-Notebooks mit einem Erweiterungsschacht und über unterschiedliche Formfaktoren hinweg nutzbare Port-Replikatoren noch lange nicht tot, sondern weiterhin stark gefragt. Hier seien Kompatibilität und Flexibilität bei der Verwendung eines Modelles oder einer ganzen Notebook-Familie über große Anwenderzahlen hinweg Pflicht. Offenbar denkt Althaus bei solchen Ausschreibungs-Kriterien auch an die großen Enterprise-Kunden mit tausenden von Notebooks im Gerätepark.

Ähnlich wie Fujitsu hat auch HP ein sehr breites Notebook-Portfolio. Laut Martina Mesin, Area Category Manager Commercial Notebooks bei HP Deutschland, dominieren klassische 14- und 15-Zoll Produkte den Markt sogar europaweit. Doch Ultrabooks und Tablets seien stark im Kommen. HP bediene diesen Trend aktuell zum Beispiel mit seinem Business-Tablet HP ElitePad 900. Touch-Features in Kombination mit Windows 8 träten in den Vordergrund, während CD- und DVD-Laufwerke an Bedeutung verlören. Dennoch habe HP noch immer viele Kunden, die auf optische Laufwerke und proprietäre Schnittstellen Wert legen.

Da aber "nicht jeder Businesskunde ein optisches Laufwerk braucht, gewinnen die kleineren Formfaktoren und schlanke, leichte Ultrabooks mit langen Akkulaufzeiten zunehmend an Bedeutung", so stößt auch der langjährig Notebook-erfahrene Ulrich Jäger von Toshiba ins gleiche Mobility-Horn.

Ultramobil und trotzdem leistungsstark?

Natürlich haben auch Acer, Asus und Samsung, wie alle Befragten "…elegante und ultramobile Geräte, die trotz des schlanken Designs mit leistungsfähigen Prozessoren und Grafikkarten ausgestattet sind und über sehr lange Akkulaufzeiten verfügen", um es mit den Worten von Jens Böcking aus dem Hause Samsung stellvertretend für die ganze Notebook-Branche auszudrücken.

Strategie-Direktor Meinolf Althaus von Fujitsu zeigt, wie sich das Stylistic Q702 vom Notebook in ein Tablet verwandeln lässt.
Strategie-Direktor Meinolf Althaus von Fujitsu zeigt, wie sich das Stylistic Q702 vom Notebook in ein Tablet verwandeln lässt.
Foto: Harald Karcher

Sogar Volker Fassbender vom superklassischen IBM-ThinkPad-Business-Notebook-Anbieter Lenovo konstatiert ein zunehmendes Interesse an Ultrabooks, Tablets und Hybridgeräten, wie etwa seinem brandneuen Notebook-Tablet-Zwitter-Device ThinkPad Helix.

Schließlich sieht auch Henrik Schäfer von Sony im Geschäftsalltag zwar noch immer eine Dominanz der klassischen Formfaktoren, die "…sowohl hinsichtlich Leistung, Akku-Laufzeit und Funktionalität als auch durch ihr Design maximalen Komfort, Flexibilität und Mobilität ermöglichen". Die betont Lifestyle-bewussten Japaner gehen jedoch davon aus, dass sich "…der Trend zukünftig in Richtung Convertibles und extrem mobilen, schlanken und leichten Geräten wie Ultrabooks bewegen wird. Aktuell bieten wir Anwendern mit unseren neuen Ultrabook-Modellen VAIO Pro 11 und Pro 13, dem derzeit leichtesten Ultrabook mit Touchscreen, bereits Modelle in dieser Klasse an", erklärte Schäfer Anfang Juni 2013.