MIL-, IP-Standards & Co.

Standards für robuste Notebooks und Tablets im Überblick

Es gibt Einsatzgebiete, da wird mobilen Computer einiges abverlangt. Die Geräte müssen besonderen Herausforderungen und äußeren Einflüssen standhalten, wie Hitze, Erschütterungen oder auch Feuchtigkeit. Für den Einsatz in Industrie und Militär gibt es daher Standards. Diese wollen wir uns im Folgenden genauer anschauen.

Mobile Computer bieten mit ihrer Flexibilität viele Möglichkeiten und Vorteile - insbesondere für die Industrie und das Militär. Gerade dort führen sie aufgrund der extremen äußeren Bedingungen ein riskantes Leben. Ob große Hitze, harte Erschütterungen, Sandstürme oder starker Regen - die Geräte müssen ganz besonderen Herausforderungen standhalten und in diesen Ausnahmesituationen verlässlich funktionieren.

Dank der Klassifizierung von Anforderungen in Standards und Normen können Anwender aus Industrie und Militär erkennen, welche Geräte für ihren besonderen Zweck geeignet sind. Wenn dies geklärt ist, können die mobilen Computer gegebenenfalls bedenkenlos in einer Fabrik neben dem Heizofen, auf einer Baustelle oder im militärischen Einsatz genutzt werden. Zwar unterscheiden sich die Anforderungen der Industrie und des Militärs, es gibt jedoch auch vieles, das sich auf beide Bereiche anwenden lässt.

Außergewöhnliche Umgebungen erfordern hohe Widerstandsfähigkeit - IP (Ingress Protection)

Die Standards und Normen regeln, in welcher Umgebung die Technik funktionieren muss. Im Alltag geht (meistens) jeder Mensch mit seinen technischen Geräten sorgsam um und versucht sie zu schützen. Arbeitet man hingegen beim Militär oder an produzierenden Stätten, sind die technischen Begleiter permanent außergewöhnlichen Umgebungen ausgesetzt.

Speziell für diese Fälle werden die Geräte im Vorfeld durch die IP-Codes gekennzeichnet. Die Abkürzung IP steht für Ingress Protection (auf Deutsch: Schutz gegen Eindringen). Den beiden Buchstaben werden ohne Zwischenraum zwei Kennziffern angehängt, die den genauen Grad der Robustheit definieren. Bei diesem Verfahren werden die mobilen Computer für die Verifizierung unter verschiedenen Umgebungsbedingungen getestet. Die erste Kennziffer gibt dabei den genauen Widerstand gegenüber Berührung und Fremdkörpern an. Die Skala reicht von 0 bis 6, also von keinem Schutz über den Schutz gegen feste Fremdkörper verschiedener Größe und verschiedener Berührungsmöglichkeiten (Hände, Werkzeuge, Draht) bis hin zum vollständigen Schutz gegen Berührung.

Die zweite Kennziffer definiert den Schutzumfang des Gehäuses gegenüber Feuchtigkeit beziehungsweise Wasser. Dabei wird umfassend auf Temperatur, aufkommende Stärke des Wassers oder vollkommenes Eintauchen getestet.

Es ist möglich, ein Gerät lediglich auf eine der beiden Schutzarten zu testen. In solchen Fällen wird bei der Kennzeichnung die fehlende Kennziffer durch den Buchstaben X ersetzt. Die gängigsten Zertifizierungen für robuste mobile Computer sind IP54 (gegen Staub in schädigenden Mengen, vollständig gegen Berührung und allseitiges Spritzwasser) oder IP65 (staubdicht, vollständiger Schutz gegen Berührungen und vor starkem Strahlwasser).