Niederländische Polizei verhaftet Verdächtigen

Operation Payback: 16-Jähriger festgenommen

Für einen der Beteiligten der Wikileaks-Racheaktion "Operation Payback" gibt es nun erstmals ein polizeiliches Nachspiel. Ein 16-Jähriger wurde in den Niederlanden von der lokalen Polizei verhaftet. Er steht in Verdacht, an den DDoS-Attacken gegen Mastercard und Co. beteiligt gewesen zu sein.

Die unter dem Namen "Anonymous" operierende Untergrundgruppe hatte gezielt Unternehmensserver mit DDoS-Attacken offline genommen, die in der letzten Zeit Wikileaks ihre Unterstützung entzogen haben. Prominente Opfer waren in den vergangenen Tagen unter anderem die Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard, die die Weiterleitung von Spendengeldern an Wikileaks unterbunden haben. Ebenfalls im Visier stand die Webseite der schwedischen Staatsanwaltschaft, die gegen Assange wegen des Verdachts auf Vergewaltigung ermittelt. Nach der Verhaftung in den Niederlanden wurde offensichtlich auch ein Angriff auf die Seite der niederländischen Staatsanwaltschaft gestartet. Die Homepage der Behörde ist im Moment nicht erreichbar.

Der junge Mann hat nach Angaben der niederländischen Behörden bereits die Beteiligung an Angriffen auf die Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard gestanden. Computer und Datenträger wurden beschlagnahmt und werden nun ausgewertet. Allerdings vermutet die Polizei, dass der 16-Jährige Teil einer größeren Gruppe von Hackern ist.

Anonymous hat gestern in einer Veröffentlichung erklärt, dass man für ein "offenes und freies Internet" kämpft. An dem "Datenkrieg" seien mittlerweile Tausende beteiligt, so ein Sprecher gegenüber der BBC. Die Gruppe rekrutiert ihre Helfer in sozialen Netzwerken und fordert sie auf, ein Programm herunterzuladen, das den Rechner in ein Botnetz einbindet. Mithilfe dieses weltweiten Computernetzwerks werden Server angegriffen, indem sie mit Anfragen bombardiert werden. (pte/fho)