Verpasste Chancen im Web sollen ausgeglichen werden

Apple Tablet: Printmedien hoffen auf klingelnde Kassen

Die Printmedien setzen all ihre Hoffnungen für Paid Content in das kurz vor seiner Präsentation stehende Apple Tablet. Mit dem neuen Gerät will die Zeitungsbranche das ausgleichen, was in Sachen Bezahlinhalte im Web lange Zeit verschlafen wurde.

In Verbindung mit Apples populärem Design, sowie dem etablierten iTunes-Bezahlsystem könnte, das Tablet den Medienunternehmen dabei helfen, ganz neue Einnahmequellen zu erschließen und mit Bezahlinhalten erfolgreich zu werden, analysiert etwa die New York Times.

Strikte Linie

So groß die Hoffnungen seitens der Zeitungen sind, müssen sie sich auch über Apples strikte Linie bei seiner Preispolitik im Klaren sein. Apple hatte mit iTunes von Anfang an selbst bestimmt, wie die Musik abgerechnet wird und die Labels damit in die Knie gezwungen. Darauf folgte harsche Kritik aus der Musikindustrie und der Vorwurf, Apple habe die bereits angeschlagene Branche dadurch noch mehr geschädigt. Apple fährt in iTunes einen strikten 70:30 Kurs. 70% der Erlöse gehen an den Urheber, 30% behält sich Apple als Provision.

Vermutung: Eines der möglichen Designs des Apple Tablets.
Vermutung: Eines der möglichen Designs des Apple Tablets.

Mit dem Tablet könnte den Zeitungsverlagen eine ähnliche Preispolitik bevorstehen. Doch derzeit scheint dennoch das Positive an potenziellen Kooperationen mit Apple zu überwiegen. Steve Jobs glaube an die alten Medien und sei diesen wohlgesonnen, so Insider, die offenbar mit dem Vermarktungskonzept für Apples Tablet vertraut sind. Die großen Hoffnungen, die das Gerät in der Medienbranche geweckt hat, gründen zum Teil auf Beschreibungen des Tablets von Analysten und anderen Personen, die bereits Einblick hatten.

Außerdem trägt die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten für mobile Geräte und mobile Inhalte zur optimistischen Stimmung bei. Denn während online Gratismentalität und Piraterie zum allgegenwärtigen Thema wurden, waren Nutzer immer bereit, kleinere Summen in mobilen Content zu investieren.

New York Times möglicher Partner

Nachdem die New York Times kürzlich bekannt gegeben hatte, künftig auch online Geld verlangen zu wollen, kam das Gerücht über eine geplante Partnerschaft mit dem Apple Tablet auf. Derzeit wird an einer eigenen Tablet-Version der renommierten Zeitung gearbeitet, heißt es aus informierten Kreisen.

Interessierte Leser, die die Apple Konferenz Live mitverfolgen möchten, können den Twitter-Feed der Computerwoche und den Live-Ticker der Macwelt nutzen. Beide werden die Produktpräsentation Apples ausführlich begleiten.(pte/fho)