Preisanstieg befürchtet

EU will Zollabgaben auf hochwertige Handys einführen

Nach Angaben des Branchenverbandes BITKOM drohen auf die Einfuhr von höherwertigen Handys in die EU zukünftig Zollabgaben von bis zu 14 Prozent, wenn diese Geräte bestimmte Funktionen mitbringen.

Derzeit sind Mobiltelefone grundsätzlich von Importzöllen befreit. Nach Angaben des Branchenverbandes BITKOM drohen nun höherwertigen Mobiltelefonen Zölle von bis zu 14 Prozent. Davon seien Geräte betroffen die Zusatzfunktionen wie eine leistungsstarke Kamera, ein Navigationsmodul oder einen TV-Empfänger enthalten. In Zukunft würden die Handys dementsprechend als Digitalkamera, Navigationsgerät und Fernseher eingestuft, auf die diese Abgaben ohnehin existieren. Wird ein Handy als TV-Gerät oder Digitalkamera eingestuft fallen 14 Prozent Zoll an. Bei einer Klassifizierung als Navigationsgerät beträgt der Zoll 3,7 Prozent.

Nach Ansicht des Branchenverbandes entspricht eine derartige Einstufung aber nicht der tatsächlichen Hauptfunktion des Gerätes. „Ein Handy wird an erster Stelle zum Telefonieren benutzt, auch wenn es multimediale Zusatzfunktionen besitzt“, sagte BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. Derlei Diskussionen sind nicht gänzlich neu, Produzenten von TFT-Displays kennen das zur Genüge. Auch dort droht eine Einstufung als TV-Gerät bei bestimmten Funktionalitäten. Für IT-Geräte herrscht hingegen weitgehend Zollfreiheit. (mje)