Rambus im Detail

RIMM

Die neuartige Busarchitektur der Rambus-Technologie erfordert durch ihre elektrischen Eigenheiten eine andere Modulbauform. Von der Größe und den beidseitigen Kontaktreihen her sind die bei Rambus verwendeten RIMMs zwar einem DIMM sehr ähnlich, unterscheiden sich aber sowohl in mechanischer als auch in elektrischer Hinsicht erheblich. Die Module fassen bis zu 16 Chips bei beidseitiger Bestückung und sind als ein Teilstück des Channels zu betrachten. Die Datenbreite des Moduls beträgt wie die der einzelnen Chips 16 Bit (18 Bit mit ECC). Die Anzahl der Pins ist aber auf 184 gegenüber 168 Pins bei einem DIMM angestiegen. Der Grund ist die hohe Frequenz von bis zu 800 MHz, mit der die Rambus-DRAMs getaktet werden. Um diese gegenüber PC100-DIMMs achtfach höhere Taktfrequenz zu realisieren, gehört zu jeder Signal- und Datenleitung eine eigene Masseleitung. Auf die Adress-, Steuer-, Takt- und 16/18-Datenleitungen kommen insgesamt 72 Masseleitungen, die nur für eine hohe Signalintegrität sorgen. Sie sollen kapazitive Effekte, Reflexionen, Übersprechverhalten, Störsignale und Rauscheffekte möglichst gering halten.

Ein Channel kann laut Spezifikation maximal zwei RIMMs aufnehmen. Die ursprünglich geplanten drei RIMMs pro Channel führten wegen Laufzeitproblemen zu der für Intel peinlichen Rambus-Verspätung. Besonders beim Mischbetrieb von RIMMs verschiedener Hersteller kam es zu den Laufzeitproblemen und damit instabilen Systemen.

Durch die Bus-Topologie von Rambus sind unbelegte Sockel mit einer Dummy-Platine namens C-RIMM zu bestücken. Die Continuity-RIMMs schleifen die Steuer- und Datenleitungen einfach durch. Gleichzeitig verursachen sie aber zusätzliche Kosten.

RIMMs sind ausschließlich für den Betrieb von RDRAMs vorgesehen. Ein Einsatz von anderen Speicherarchitekturen, wie SDRAM, ist für diese Modulform nicht geplant und macht auch keinen Sinn. Einen Ausweg zur Verwendung von SDRAMs in RIMM-Sockeln gibt es theoretisch dennoch: Ein zusätzlicher, so genannter MTH (Memory Translator Hub) auf dem Mainboard sorgt für die Umsetzung des Rambus-Protokolls auf den SDRAM-Standard. Allerdings macht das die Performance-Vorteile von RDRAM zunichte. Nach den neuesten Intel-Vorgaben müssen sich die Mainboardhersteller außerdem für RDRAM oder SDRAM plus MTH entscheiden. Ein Mischbetrieb ist nicht erlaubt.