Installation, Betrieb, Tipps

Test: Breitband-Internet per Satellit in der Praxis

Breitbandinitiative hin, Mobilfunkausbau her - weiße Flecken bleiben dennoch im deutschen Breitbandatlas. Für Anwender, denen es an einer flinken Anbindung mangelt, kann ein Internetzugang per Satellit durchaus eine Lösung sein. Wir haben ein aktuelles Angebot einem ausführlichen Praxistest unterzogen.

Wenn man ein wenig abseits der Ballungsräume auf dem Land wohnt und kein Kommunikationsanbieter ernsthaftes Interesse zeigt, das vorhandene "DSL-Light" auf die aktuellen Anforderungen an Breitband auszubauen, beginnt meist die Suche nach kabellosen Alternativen. Besteht dann auch noch eine Versorgungslücke in Sachen UMTS und LTE, wie im vorliegenden Test-Fall, dann kann der Ausweg eine Anbindung per Satellitenlösung sein. Diese Technik erlaubt inzwischen Bandbreiten von bis zu 10.000 Bit/s.

Allerdings ist schon die Installation mit etwas mehr Aufwand verbunden als bei den traditionellen Verfahren. Lohnt sich dieser Aufwand? Schließlich ist die Einrichtung einer solchen Lösung nicht durch "Einstöpseln" eines Routers oder Surfsticks erledigt. Um das herauszufinden, haben wir ein solches System einem Praxistest unterzogen. Ort des Geschehens ist ein Anwesen im bayerischen Schwaben mit einer maximalen Breitbandanbindung 448Kbit/s down und 64Kbit/s up über die "klassischen" Wege.

System und Anbieter

In der Vergangenheit brachten satellitengestützte Lösungen den Nachteil eines erforderlichen Rückkanals über die Telefonleitung mit sich. Moderne Systeme arbeiten mittlerweile bidirektional. Dies bedeutet, die Signale werden über Satellit sowohl empfangen als auch darüber gesendet.

Ein Anbieter einer solchen Technik ist Skylogic, eine Tochter des Satellitenbetreibers Eutelsat, mit Sitz in Turin (Italien). Skylogic bietet seinen Satelliten Breitband-Dienst Tooway seit Mai 2011 an und nutzt dafür die KA-Sat-Satelliten von Eutelsat mit einem Gesamtdurchsatz von 70 Gbit/s (siehe auch Internet per Satellit - KA-SAT erfolgreich gestartet).

Internet per Satellit: Tooway nutzt den KA-Sat-Satelliten von Eutelsat.
Internet per Satellit: Tooway nutzt den KA-Sat-Satelliten von Eutelsat.
Foto: Tooway

In Deutschland vermarktet Tooway seine Dienste über unterschiedliche Anbieter, deren Angebote in der Regel die gesamte Bandbreite an Kundenbedürfnissen vom Gelegenheitssurfer bis zum Business-Kunden abdecken. Die Preisspanne reicht dabei von knapp 20 Euro im Monat bis hin zu mehreren hundert Euro monatlich (Stand Januar 2012). Bei der Wahl des richtigen Tarifs gilt es wie immer sorgfältig zu vergleichen. Inklusivvolumen, Mindestvertragslaufzeit und Kosten für die Hardware werden zum Teil sehr unterschiedlich gehandhabt. Zudem können bei vielen Paketen noch Zusatzangebote wie VoIP oder ein zusätzliches LNB für den Fernsehempfang hinzu geordert werden.

In der Regel muss man mit 50 bis 60 Euro im Monat für ein Paket mit 10 Mbit/s Download, 2 Mbit/s Upload, Volumen-Flatrate, inklusive Hardware und ohne Mindestvertragslaufzeit rechnen. Für unseren Test haben wir das "10+ Flat"-Paket der Sat Internet Services GmbH zur Verfügung gestellt bekommen, das die oben genannten Eckpunkte allerdings mit 4 Mbit/s Upload umfasst.