Grundlagen zu Routing und Subnetzbildung, Teil 2

ARP- und Routing-Tabelle

Ähnlich, wie ein Switch eine Tabelle bekannter MAC-Adressen führt, arbeitet auch ein Router mit einer Tabelle, welche die IP-Adressen der ihm bekannten Netzwerke enthält. Eine solche Tabelle heißt Routing-Tabelle. Jede Ethernet-Schnittstelle an einem Computer oder Router führt eine ARP-Tabelle für die Kommunikation in Schicht 2. Die ARP-Tabelle ist allerdings nur für die Broadcast-Domäne gültig, an die das betreffende Gerät angeschlossen ist.

Der Router hat zudem eine Routing-Tabelle, mit deren Hilfe er Daten aus der Broadcast-Domäne heraus routen kann. Jede ARP-Tabelle enthält das betreffende Paar aus IP- und MAC-Adresse. Die Routing-Tabellen enthalten Angaben dazu, wie die Route im jeweiligen Fall erlernt wurde (C steht für eine direkte Verbindung, R für ein Erlernen durch das RIP-Protokoll), welche Netzwerkadresse das jeweilige Netzwerk hat, wie viele Hops bis zu diesem Netzwerk zurückzulegen sind und über welchen Port die Daten gesendet werden müssen, um zum Empfängernetzwerk zu gelangen.

Der Unterschied zwischen den beiden Adresstypen besteht darin, dass MAC-Adressen auf keine besondere Weise organisiert sind. Das ist auch sinnvoll, weil jedes einzelne Netzwerksegment keine große Zahl von Hosts hat, also durchaus leicht zu verwalten ist. Würden allerdings IP-Netzwerkadressen auf die gleiche Weise behandelt, dann würde das Internet nicht funktionieren. Es gäbe keine Möglichkeit, all die Adressen und Pfade zu diesen Adressen zu organisieren – sei es hierarchisch oder auf eine andere Weise.

Die Organisation der IP-Adressen erlaubt jedoch die Gruppierung der Adressen, um diese als Einheit zu behandeln; erst wenn ein bestimmter Host in einem Netzwerk identifiziert werden muss, muss diese Gruppierung aufgelöst werden. Stellen Sie sich diesen Sachverhalt wie eine Bücherei vor, in der Millionen einzelner Buchseiten auf einem großen Haufen aufgeschichtet sind. All dieses Material ist nutzlos, weil es unmöglich ist, ein einzelnes Dokument ausfindig zu machen. Wenn die Seiten allerdings zu Büchern zusammengefasst würden und jede Seite eindeutig markiert wäre und wenn die Bücher dann noch in einem Bibliothekskatalog aufgelistet wären, dann wäre es wesentlich einfacher, Daten zu finden und zu verwenden.