Novell Filr

Sichere Dropbox-Alternative im Test

Novell Filr dient dazu, den Benutzern eine einheitliche Sicht auf ihre Dateien zu bieten, unabhängig davon, auf welchen Servern oder Storage-Systemen sie gespeichert sind. Es unterstützt dabei den Zugriff durch verschiedene Clients, auch von mobilen Geräten außerhalb der Firewall. Dank Synchronisierung sind Dateien auch offline verfügbar, außerdem kann man sie über Collaboration-Funktionen mit anderen Usern teilen oder per Volltextsuche durchforsten.

Trotz der zunehmenden Verbreitung von Collaboration-Plattformen wie Sharepoint sind File-Server in den meisten Unternehmen immer noch die wichtigste zentrale Ablage für gemeinsam genutzte Dokumente. Angesichts von immer mobileren Anwendern und einer neuen Heterogenität bei den Endgeräten verlieren herkömmliche Netzwerkfreigaben an Nutzwert. Ohne VPN sind sie von außerhalb der Firewall nicht erreichbar, außerdem sind File-Sharing-Protokolle wie SMB/CIFS nicht für die Verwendung über Mobilfunk konzipiert.

Aufgrund der neuen Anforderungen durch geänderte Arbeitsweisen und heterogene Clients suchen Anwender nach Auswegen, um den limitierten Zugriff auf Netzlaufwerke zu umgehen. Besonders beliebt sind dafür kostenlose Synchronisierungs-Tools aus dem Consumer-Segment, allen voran Dropbox. Sie helfen, Dokumente zwischen verschiedenen Endgeräten zu replizieren oder sie im Home-Office zu bearbeiten.

Der Einsatz von solchen Consumer-Tools erfolgt oft ohne Abstimmung mit der internen IT-Abteilung. Problematisch daran ist vor allem, dass Firmendaten unkontrolliert und unverschlüsselt in die Cloud geladen werden. Mangels Integration mit dem firmeneigenen Identity Management ist es nach dem Ausscheiden eines Mitarbeiters aus dem Unternehmen schwierig, die Daten wieder zurückzuholen und das Konto zu sperren.

Die geschilderte Problematik lässt erahnen, was ein Anbieter tun muss, wenn er eine Enterprise-taugliche Alternative zu solchen Consumer-Diensten anbieten will. Zum einen muss die Lösung in der Lage sein, Dateien für unterschiedliche Endgeräte und Betriebssysteme zugänglich zu machen. Dabei sollten Dokumente auf mobilen Geräten auch offline zur Verfügung stehen und auf Clients, die keine Software installieren dürfen - also müssen Web-Interfaces unterstützt werden. Aus Sicherheitsgründen sollen Daten nur verschlüsselt auf die Endgeräte übertragen werden und nicht in die Cloud gelangen. Ebenso wünschenswert ist eine Integration mit Active Directory, so dass keine separate Benutzerverwaltung erforderlich ist und Rechte für das File-Sharing zentral verwaltet werden können.

Die wichtigsten Funktionen von Filr

  • Zugriff auf Dateien, die auf den Unternehmens-Fileservern gespeichert sind.

  • Dateien für interne oder externe Benutzer außerhalb des Unternehmens freigeben.

  • Ordner nach Dateien, Inhalten (Volltextsuche) oder Kommentaren durchsuchen.

  • Freigegebene Dateien kommentieren oder mit anderen Nutzern gemeinsam bearbeiten.

  • Vom Benutzer freigegebene Elemente und solche, die für ihn durch andere User freigegeben wurden, an
    einem gemeinsamen Speicherort anzeigen.

  • Dateien auf Mobil-Geräte herunterladen und offline bearbeiten

  • Benachrichtigungen über Änderungen und neue Dateien

Eine Sicht auf viele Datenquellen mit Novell Filr

Ein Produkt, das für derartige Anforderungen entwickelt wurde, ist Novell Filr. Die Software besteht im Kern aus einer auf Suse Linux Enterprise Server basierenden vorkonfigurierten virtuellen Maschine für VMware, die alle wesentlichen Dienste zur Verfügung stellt: neben der Filr-Software auch die auf Lucene basierende Volltextsuche und eine MySQL-Datenbank. Diese verbindet die Dateisystem-Ressourcen mit den Benutzern, speichert deren Freigaberechte und die Accounts der externen User. Ferner hält die Datenbank die Verbindungsinformationen des Proxy Users. Lucene-Engine und Datenbank lassen sich auch in separaten Appliances betreiben. Die Filr-Appliance kann Datenquellen integrieren, die über SMB/CIFS oder Novell Core Protocol (NCP) ansprechbar sind. Als Dateisysteme unterstützt Filr derzeit NTFS und Novells NSS, in künftigen Versionen sollen aber andere folgen und weitere Protokolle hinzukommen.

Auf den Endgeräten bietet Novell native Clients für Windows, Mac, Android, Blackberry und iOS an, hinzu kommt noch ein HTML5-Client für alle anderen Geräte oder für solche, die keine Software installieren dürfen. Der Verbindungsaufbau erfolgt durchgängig verschlüsselt über SSL. Da Filr die Datenquellen wie File-Server oder NAS nur unter einer Oberfläche aggregiert, bleiben deren Zugriffskontrollen weiter wirksam.