Handy mit integriertem NFC-Chip

Nokia 6212: UMTS-Mobiltelefon mit Nahfunktechnik

Der Handyhersteller Nokia hat mit dem "Nokia 6212 classic" ein UMTS-Mobiltelefon mit Near Field Communication (NFC) vorgestellt. Das Gerät ist das dritte Handy aus den finnischen Labors, das mit einem NFC-Chip ausgestattet ist.

Der Chip spielt in dem präsentierten Gerät beispielsweise in Verbindung mit Bluetooth seine Vorteile aus. Mithilfe der Nahfunktechnik können Bluetooth-Geräte auf einfache Weise gekoppelt werden, indem man sie aneinander hält. Die Eingabe eines PINs entfällt bei dieser simplen Paarungsmethode. "NFC-fähige Mobiltelefone wie das Nokia 6212 classic werden die Art und Weise verändern, wie die Nutzer mit Geräten und Diensten in ihrer Umgebung umgehen", so Jeremy Belostock, Leiter NFC bei Nokia. "Mit dem Handy können die Telefonbesitzer durch einfaches Berühren ihrer Geräte miteinander Visitenkarten oder Kalendereinträge austauschen. Bei der zunehmenden Zahl an Gerätefunktionen und verfügbaren Diensten ist der Bedienkomfort nach wie vor ganz wesentlich. Eine Lösung, es möglichst einfach zu halten, ist der Einsatz der NFC-Technologie." Auf diese Weise kann das 6212 beispielsweise mit der NFC-basierten Variante des Nokia Bluetooth Headsets BH-210 verbunden werden.

Abseits des Produktspektrums von Nokia sind NFC-fähige Geräte jedoch noch rar gesät. "Aktuell gibt es zum Beispiel von Benq sowie von Kyocera NFC-Produkte", sagt Alexander Tarzi, Sprecher von NFC-Entwickler NXP Semiconductors, im Gespräch mit pressetext. Nokia ist Gründungsmitglied des NFC-Forums und engagiert sich auf diesem Gebiet stark. NFC wird zudem im Rahmen einiger Feldversuche getestet. Die erste reguläre Installation gibt es im Großraum Wien, wo Fahrkarten oder Snacks mit dem Handy gekauft werden können.

Bis die Technologie jedoch in vielen verschiedenen elektronischen Geräten integriert sein wird, kann es noch einige Zeit dauern. Als Bremse für die Verbreitung der Technik habe sich die Standardisierungsdiskussion erwiesen, so Tarzi. Dabei scheiden sich die Geister bei der Frage, wo die NFC-Funktionen gehostet werden - entweder auf der SIM-Karte oder in einem eigenen NFC-Bereich am Gerät. "Das hat vor allem deshalb Relevanz, weil damit festgelegt wird, wer Rechte hat Applikationen zu starten und Services freizugeben", erläutert Tarzi. Ist diese Frage einmal gelöst, so werden viele Hersteller die Funktechnik in ihre Produkte integrieren, ist der NXP-Sprecher überzeugt.

Das 6212 ist mit dem von Nokia entwickelten Betriebssystem Series 40 ausgestattet und verfügt zudem über eine Zwei-Megapixel-Kamera, ein Radio sowie einem Media-Player. Der Akku liefert Energie für bis zu 300 Stunden im Standby-Modus und für 3,3 Stunden Gesprächszeit. Das 88 Gramm schwere Handy verfügt über ein QVGA-Display. Der eher kleine interne Speicher ist mit 22 MByte bestückt und lässt sich per MicroSD-Karte auf vier GByte aufrüsten. Das Mobiltelefon soll im dritten Quartal 2008 auf den Markt kommen, so Nokia. (pte/mje)