Nicht zu viel loben

Was Mitarbeiter wirklich motiviert

Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, ihre Mannschaft zu motivieren und die Identifikation des Teams mit seinen Aufgaben zu stärken. Die Frage, wie man Mitarbeiter zu Topleistungen animiert, ist im Unternehmensalltag zentral - und doch gibt es einige, zum Teil nur wenig bekannte Fakten rund um das Thema Mitarbeitermotivation.

"In unserem Beratungsalltag erleben wir immer wieder Führungskräfte, die ihre Leute besonders gut und nachhaltig motivieren können. Diese Teams sind in der Regel kreativer, produktiver und einsatzfreudiger", beschreibt Goran Baric, Senior Managing Director bei der PageGroup Deutschland, die Erfahrungen der Personalberater. In manchen Fällen ist dieses positive Ergebnis die Leistung einzelner herausragender Führungskräfte. Bei erfolgreichen Unternehmen ist die wertschätzende Mitarbeiterführung allerdings ein fester Bestandteil der Firmenkultur. "Dabei spielen finanzielle Anreize eine eher untergeordnete Rolle", weiß Baric. "Tatsächlich bringen Mitarbeiter und Teams aus anderen Gründen richtig gute Leistungen."

Lob dosieren und die Mitarbeiterentwicklung fördern: so kann Motivation gelingen.
Lob dosieren und die Mitarbeiterentwicklung fördern: so kann Motivation gelingen.
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1. Man kann Mitarbeiter nicht motivieren

Oberflächliche Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation wie Incentives oder finanzielle Anreize haben nur eine kurze Halbwertszeit: wahre Motivation kommt von innen. Erfolgreiche Führungskräfte unterstützen ihre Teams dabei, aus sich selbst heraus einen starken Antrieb zu entwickeln. Diese Motivation wird etwa dadurch gestärkt, dass Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln, aktiv an der Gestaltung der Unternehmensziele mitzuarbeiten und ihre individuellen Stärken zur Problemlösung einzubringen.

2. Zu viel Motivation stumpft ab

Ob Lob, Boni, wenn eine Aktion zur Motivation die nächste jagt, gehen die Mitarbeiter in die Konsumentenrolle. Ständige Impulse führen zu der Annahme, dass es Aufgabe des Unternehmens ist, seine Mitarbeiter zu motivieren, damit sie Leistung bringen. Das hat zur Folge, dass die Mitarbeiter immer inaktiver werden und nur noch reagieren. Maßnahmen zur Motivation ersetzen kein wertschätzendes Arbeitsumfeld, in dem sich die Menschen wohlfühlen und Eigeninitiative entwickeln.

3. Weniger Kontrolle führt zu besseren Arbeitsergenissen

Führungskräfte, die Vertrauen in ihre Mitarbeiter setzen und Verantwortung übertragen, fordern und fördern sie damit. Denn positive Erwartungen eines Vorgesetzten haben einen positiven Einfluss auf die Leistungen des Mitarbeiters. Daher sollten Chefs ihre Mitarbeiter machen lassen, statt zu viel zu kontrollieren. Je größer die Freiheit der Beschäftigten und je höher der damit verbundene Anspruch an die Mitarbeiter, desto besser werden die Stimmung im Büro und die Arbeitsergebnisse.

4. Lob kann fehl am Platz sein

Lob sollte sparsam dosiert sein, sonst verliert es seine Wirkung. Wer zu viel lobt, riskiert einen Gewöhnungseffekt. Erfolgreiche Führungskräfte überlegen sich daher ganz genau, welchen Mitarbeiter sie für welche Leistung loben. Sie geben ein rasches, wertschätzendes Feedback, das sich auf eine konkrete Leistung bezieht. Denn je genauer die Rückmeldung ist, desto mehr fühlen sich die Mitarbeiter wertgeschätzt.