Wordpress, Joomla, Drupal und Typo3

Content Management Systeme für KMU im Vergleich

Die eigene Firmenhomepage selbst erstellen? Wordpress, Joomla, Drupal und Typo3 haben ihre Vor- und Nachteile. Wir zeigen Ihnen den Weg durch den CMS-Dschungel.

Eine schicke Webpräsenz ist für nahezu jedes kleine Unternehmen nicht mehr wegzudenken. In der Regel übernehmen spezialisierte Webdesign-Agenturen diesen Job und erstellen für Ihre Kunden mehr oder weniger passend zugeschnittene Websites.

Doch nicht jeder Unternehmer nimmt solch professionelle Hilfe in Anspruch: Die Welt der modernen Content-Management-Systeme (CMS) ermöglicht es inzwischen auch IT-unerfahrene Firmen oder Unternehmern ihre eigene Homepage selbst einzurichten und diesen Prozess nicht mehr aus der Hand geben.

Der Grund liegt ganz einfach darin, dass spätestens mit dem bahnbrechenden Erfolgskonzept von Wordpress, das Blogging und die Gestaltung einer eigenen Homepage für jedermann erreichbar machte, immer mehr führende Content-Management-Systeme nachzogen und ihre Benutzeroberfläche mittlerweile ähnlich anwenderfreundlich anbieten. Parallel dazu wurde aus dem ehemaligen reinen Blog-Programm Wordpress eine Anwendung, mit der sich mittlerweile auch komplexe Homepages gestalten lassen.

Laut Arocom-Statistik teilen sich mittlerweile vier kostenlose CMS-Plattformen großenteils den deutschen Markt, wobei Unternehmens-Websites und private Homepages berücksichtigt sind: Wordpress, Joomla, Drupal und Typo3.

Wordpress ist dabei führend: Alleine in Deutschland hat die Plattform einen Marktanteil von rund 28 Prozent und hängt die anderen CMS-Programme deutlich ab, wie Arocom berichtet.

Nicht nur Wordpress, auch die anderen genannten CMS-Lösungen eignen sich mittlerweile für Unternehmen, die nicht über tiefgreifendes Webdesign-Fachwissen verfügen. Denn diese CMS sind in der Regel so konstruiert, dass Menüstrukturen und Inhalte ohne tiefere HTML- oder PHP-Kenntnisse errichtet und einfach per Drag & Drop verschoben werden können. Die eigene Homepage wird schlicht und einfach nach dem Baukastenprinzip erstellt, wobei oft vorgefertigte „Schablonen“, so genannte Themes, Designs oder Templates helfen.

Darüber hinaus lassen sich auch individuelle Nutzerrechte einrichten, die es ermöglichen, Mitarbeitern unterschiedlich weit gehenden Zugriff für Betreuung, Content-Erstellung oder Design-Anpassung der Homepage zuzuweisen.

Die vier genannten CMS-Programme werden zudem von einer großen Community stets weiter verbessert, wobei alle Informationen frei zugänglich sind: Ihr Quellcode ist für jeden frei einsehbar. Wer sich für Wordpress, Joomla, Drupal und Typo3 entscheidet, darf also davon ausgehen, dass auch die Möglichkeiten seiner gewählten Plattform weiter wachsen. Allerdings muss dafür die installierte CMS-Software regelmäßig aktualisiert werden

Optisch teilt sich ein CMS in eine Frontend-Darstellung, also die Homepage aus der Sicht von externen Besuchern, und eine Backend-Darstellung auf. Das Backend ist jedoch nur für den Administrator oder zugelassene Nutzer zu sehen und stellt das Verwaltungsprogramm der Homepage dar.

Das Frontend strukturiert sich grundsätzlich pro Ebene in „Header“ (Seitenkopf), „Menü“ (auf Wunsch auch mehrere), „Hauptcontentfeld“ (mit statisch oder dynamischen Inhalten) sowie Sidebars und Footer. Alle diese Elemente lassen sich einzeln mit Befehlen ansteuern und in der Regel mit etwas Geschick nach Belieben designen und anordnen – oder eben auch weglassen. Der eigenen Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Wenn man sich für eines der vier CMS entscheidet, stehen Nutzern bereits im Installationsprozess jeweils einige mögliche Designs (die sich möglicherweise bereits dem stark annähern, was man sich für seine Homepage vorstellt) sowie ausführliche Hilfe-Glossare zur Verfügung, die bei den weiteren Schritten helfen. Für das optische Grundgerüst der Homepage gibt es normalerweise sowohl kostenlose als auch kostenpflichte Designs. Aber auch die Designs sind jeweils nicht „in Stein gemeißelt“: Hat man sich einmal für Design/Theme/Template entschieden, lässt sich dieses dann auch nach der Installation noch weiter anpassen und verändern.

Technische Voraussetzungen für eine CMS-Lösung

Um eine Homepage per CMS-Lösung ins Web zu stellen, ist es zunächst notwendig einen passenden Hoster zu finden: CMS-Lösungen benötigen generell neben Speichervolumen auf einem Server eine Datenbank - meist im MySQL- oder PostgreSQL-Format. Hier werden alle Medieninhalte der Webseite gespeichert.

Diesen Datenbankservice hat heute so gut wie jeder Webspace-Anbieter im Angebot integriert; jedoch sollte man sicherheitshalber diese Tatsache und auch das zur Verfügung gestellte Volumen vor Vertragsabschluss kontrollieren.

Denn ist die benötigte Speichergröße ein wichtiger Kostenfaktor, über den man sich im Vorfeld Gedanken machen sollte: So hat ein Fotograf, der auf seiner Homepage Galerien mit hochauflösendem Bildmaterial platzieren möchte, sicherlich einen anderen Speicherbedarf als ein Handwerksunternehmen, das hauptsächlich mit einfachem Text- und Bildcontent auskommt.

Lassen Sie sich übrigens nicht verwirren: Neben dem Speicherbedarf bieten Hoster viele weitere Services für Firmenhomepages an, wie Suchmaschinenoptimierung, Newsletter-Tools, Social Media-Unterstützung und mehr. Diese lassen sich aber meist bei Bedarf noch im Nachhinein gezielt dazu buchen. Entscheidend ist: Über die meisten Hoster können Sie auch das CMS gleich direkt und kostenlos beziehen.