Experten skeptisch
Zweites iPad kommt angeblich mit OLED-Display
Demnach werde die wohl 2011 kommende zweite Generation des Apple-Tablets mit den für die Bildqualität besseren OLED-Displays ausgestattet sein. Allerdings könnte sich deren Preis als Hindernis erweisen, da OLED-Displays um ein Vielfaches teurer wären als ein LCD-Panel, so Mingchi Kuo, Senior Analyst bei Digitimes Research. "Der Preis von OLED-Panels dieser Größe liegt derzeit aufgrund von Produktionsverlusten noch sehr hoch", bestätigt Michael Wöginger, Vorstand der Actron AG, einem Vertriebshandel für Display-Lösungen und elektronische Bauteile, im Gespräch mit pressetext.
Schon vor der Ankündigung des iPads gab es Spekulationen, ob nicht bereits das erste Modell ein OLED-Display nutzen werde. Das lag daran, dass die Technologie insbesondere in Sachen Bildqualität klare Vorteile verspricht. "Das Kontrastverhältnis wäre erheblich besser als bei der im iPad genutzten IPS-Technologie", erklärt Wöginger. Auch gäbe es keinerlei Einschränkungen in Sachen Blickwinkel mehr.
Oft vorgebracht wird auch, dass OLED-Displays eine längere Akkulaufzeit bedeuten. Grundsätzlich sei das richtig, solange viele Pixel schwarz bleiben und somit keinen Strom nutzen, so Wöginger. "Bei YouTube-Videos voller Farben relativiert sich das etwas", meint allerdings der Actron-Vorstand. Gerade, wenn es um die Darstellung von Büchern - also etwas schwarzem Text auf viel weißem Hintergrund - geht, sei er etwas skeptisch, ob der Verbrauchsvorteil all zu deutlich ausfällt.
Freilich erscheint fraglich, ob OLED-Displays wirklich schon 2011 ein Thema für Tablets wie das iPad werden. Denn noch steht die OLED-Technologie vor einer gewaltigen Preishürde. Während das 9,7-Zoll-LCD-Panel des aktuellen iPads nach Schätzung des Marktforschungsunternehmens iSuppli einen Einkaufspreis von 65 Dollar hat, wäre ein OLED-Panel gleicher Größe laut Kuo noch um ein Vielfaches teurer.
Der Einkaufspreis läge demnach aktuell bei rund 500 Dollar - also so viel, wie derzeit Kunden beim günstigsten Modell für das komplette iPad berappen. Wöginger bestätigt, dass der Preis für OLED-Panels derzeit noch deutlich höher liegt. Genau wie Kuo ist auch der Actron-Vorstand skeptisch, ob diese Mehrkosten schon 2011 auf ein konsumentenverträgliches Niveau fallen. "Für den industriellen Markt muss man wohl noch drei bis vier Jahre Warten", schätzt er. (pte/hal)