Internet-Telefonie

Zwangsumstellung: Keine Angst vor VoIP

Die Telekom stellt voraussichtlich bis 2018 alle analogen und ISDN-Anschlüsse auf digitale IP-Telefonie um – ob man will oder nicht.

Die Telekom wird in den nächsten Jahren eine vollständige Netzumstellung auf IP-Technik bei allen Kunden umsetzen. An die Stelle der klassischen Festnetz-Telefonie wird dafür, VoIP, die digitale Telefonie über den Internetanschluss treten. Aktuelle Tarife der Telekom, wie Magenta Zuhause gibt es ohnehin nur noch als IP-Option für den Internetzugang, Telefonieren und optional IPTV (also Internet-Fernsehen). Wie man es von ISDN her kennt, gibt es dort über die modernere DSL-Technik per Internet-Protocol (IP) bereits integriert zwei Leitungen mit drei optionalen Rufnummern, dazu 25 GB Online-Speicher in der Telekom-Cloud sowie weitere Komfortfunktionen. Das kostet (ohne IPTV) regulär 40 Euro im Monat.

Was aber macht man mit seinen bisherigen ISDN-Geräten? Dazu gibt Thomas Ströbele, Geschäftsführer Consulting von Your IT Auskunft: "Pro ISDN-Anschluss sind maximal acht Geräte zu betreiben, während VoIP ohne Einschränkungen in der Geräteanzahl verwendet werden kann."

Der Anschluss vorhandener ISDN-Geräte sei durch den S0-Bus problemlos möglich. Bei einem Providerwechsel sollte man jedoch vorher Informationen über diese Option einholen, da ein bisher funktionierender ISDN-Dienst nach Umstellung auf die IP-Technik nicht bei jedem Anbieter funktionieren muss. Insbesondere muss der eingesetzte Router über einen solchen SDN-S0-Bus verfügen. Gegebenenfalls benötigt man dafür einen ISDN-Adapter. Speziell zu den von der Telekom vertriebenen Speedport-Router findet sich ein instruktiver Artikel von Christian Appenzeller, der sich auch umfassend des gesamten Themas an dieser Stelle angenommen hat.


Zu Fragen, wie speziell in Unternehmen relevant sind, etwa zum Weiterbetrieb von EC-Cash Geräten oder Alarmanlagen über den Telefonanschluss, werde laut Thomas Ströbele eine Umstellung der Technik notwendig. Voraussichtlich würden diese Geräte nach Netzumstellung auf IP nicht mehr wie gewohnt funktionieren und auf einen Telefonzugang verzichten müssen. Die Umstellung betrifft seiner Einschätzung nach ebenso ISDN-Weiterschaltungen.

Trotz gewisser Unebenheiten und Probleme bei der Umstellung (man hört ja auch hin und wieder Berichte, dass es mit der IP-Telefonie (VoIP) noch nicht einwandfrei funktioniere), kann man sich doch einig sein, dass die Verdrängung des klassischen Festnetzes und der analogen Telefonie nicht mehr aufzuhalten ist und die neue Technologie insgesamt viele Vorteile bringt. Vorausgesetzt freilich, Internet zu Hause oder im Betrieb funktioniert reibungslos – denn ohne dieses lassen sich dann auch die entsprechenden Telefondienste nicht mehr nutzen. Gut, dass man für solche Fälle heutzutage fast immer ein Handy oder Smartphone parat hat. Immer in der Hoffnung, dass man nicht in einem Funkloch oder einer Gegend mit schlechtem Netzempfang ist. Dann freilich helfen wohl nur noch die ganz und gar analogen Buschtrommeln…

(PC-Welt/ad)