Zunehmendes Wirrwarr bei Open-Source-Lizenzen

Es wird für Unternehmen und Entwicklern immer schwerer werden, bei der Vielzahl heutiger Open-Source-Lizenzen noch den Überblick zu behalten. Dies zumindest befürchtet Martin Fink, Vice President für das Linux-Geschäft von Hewlett-Packard (HP).

"Viele wissen gar nicht, dass es heute schon 52 verschiedene Open-Source-Lizenzen gibt und es wahrscheinlich bis Ende der Woche 55 sein werden", beklagte der Manager auf der diesjährigen Linuxworld in San Francisco. Hewlett-Packard für seinen Teil sehe bisher keine Veranlassung, eine eigene Lizenz zu formulieren, sondern setze auf bereits existierende Vorgaben. Fink rief die anwesenden Entwickler vielmehr auf, mit der Konsolidierung der Lizenzbestimmungen zu beginnen, um dem Wildwuchs Grenzen zu setzen.

Das Problem hat auch die Open Source Initiative (OSI) erkannt, die seit 1998 als Non-Profit-Organisation eine Zertifizierung von Open-Source-Lizenzen vornimmt. Sie soll der Community ein verlässliches Verfahren bieten, um zu wissen, ob ein Stück Software wirklich Open Source ist, und nimmt für diesen Zweck Anmeldungen von Zertifizierungszeichen ("OSI-zertifiziert") entgegen.

Gegenüber Korrespondenten des "IDG News Service" erklärte deren prominenter Vorstand, Eric Raymond, dass sich in der OSI bereits ein radikalen Kurswechsel vollziehe, der auf eine sehr restriktive Vergabe neuer Lizenzen abziele. Laut Raymond werde die Mehrheit der OSI-Lizenzen derzeit für eine sehr kleine Zahl von Lösungen genutzt. "Alle bis auf ein Dutzend von diesen Lizenzen sind unnütz und werden von zeitlich nicht ausgelasteten Rechtsabteilungen in Unternehmen ausgestellt und dann in lediglich einem Projekt genutzt." (Sascha Alexander/doe)

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