10 GbE über Cat.6-Kupferkabel

Zukunftssichere Netzwerkverkabelung für 10-Gbit-Ethernet

Warum nicht gleich Cat.7 installieren?

Kategorie 7 ist ein Verkabelungssystem aus einem sogenannten PiMF-Kabel (TP, Shielded TP, alle Paare separat in Metallfolie geschirmt), Vierkammerbuchsen und Patchkabeln mit Vierkammerstecker. Dieses proprietäre Steckgesicht ist das generelle Problem der Kategorie 7 / Klasse F.

Nachdem derzeit nahezu 98 Prozent der bestehenden Installationen weltweit auf einem Steckgesicht nach EN 60603-7 (RJ45-Stecker) basieren, zeigen die Hersteller von aktiven Komponenten (Netzwerkkarten, Switche) kein Interesse, ihre Geräte mit Vierkammerbuchsen anzubieten. Zum Anschluss ist stets ein Adapter in Form eines Hybrid-Patchkabel notwendig, was die Leistung eines Klasse-F-Links aber auf die einer Kategorie-6-Leistung reduziert.

Cat.7-Stecker: Der GG-45-Stecker mit einzelnen Kammern für jedes Adernpaar ist durch einen integrierten Umschalter in der Buchse abwärtskompatibel zu RJ-45, bietet dann aber keine Kasse-F-Leistung mehr.
Cat.7-Stecker: Der GG-45-Stecker mit einzelnen Kammern für jedes Adernpaar ist durch einen integrierten Umschalter in der Buchse abwärtskompatibel zu RJ-45, bietet dann aber keine Kasse-F-Leistung mehr.
Der Klassiker: Auf RJ45-Steckern basieren 98 Prozent aller Netzwerke. (Quelle: Commscope/SYSTIMAX Solutions)
Der Klassiker: Auf RJ45-Steckern basieren 98 Prozent aller Netzwerke. (Quelle: Commscope/SYSTIMAX Solutions)

Ein weiteres Problem einer Cat.7-Installation ist der Zwang zur Erdung der Verkabelung. Wie bereits beschrieben, ist dies nur in einem Bruchteil der Gebäude weltweit wirkungsvoll zu realisieren. Besonders außerhalb Europas sind TN-S Stromversorgungsnetze nur selten anzutreffen und Erdungskonzepte in den Gebäuden meist nicht vorhanden.

Außer 10GbE ist zudem nach wie vor keine Applikation für Cat.7 / Klasse F in Sicht. „Cable Sharing“ ist nach Einführung der vierpaarigen Anwendungen, wie 1GbE und 10GbE, kein Thema mehr. Auch multimediale Anwendungen wie das analoge Cable-TV werden zunehmend digital und IP-basierend implementiert und benötigen somit keine bis 600 MHz spezifizierte Klasse-F-Verkabelung mehr. Spätestens wenn bis 2012 EU-weit alle analogen Rundfunk- und Fernsehdienste auf digitale Sender umgestellt sind, besteht kaum noch ein Bedarf an einer Hochfrequenzverkabelung in Gebäuden. Deutschland will, wie auch etliche andere europäische Länder, die Umstellung auf digitales Fernsehen und Radio bereits 2010 vollzogen haben.