Kundenmehrwert hat nur Kundenfreundlichkeit

Zukunft des Mobile Payment - Chancen für Online-Händler

Der nächste Durchbruch? Prepaid ändert die Voraussetzungen

Schon diese wenigen Gründe zeigen, dass auch künftig der Weg der mobilen bargeldlosen Bezahlung alles andere als einfach sein wird. Schwierigkeiten, denen sich in kürze vermutlich auch Apple gegenüber sehen wird, die mit Hilfe des neuen iOS 6 in das Terrain des barrierefreien Bezahlens eintreten möchten.

Es gilt einfach Hürden zu überwinden an denen auch schon die Großen gescheitert sind: Die Deutsche Post bietet beispielsweise das Handyporto bereits seit Jahren an, das sich aber dank der Mehrkosten durch den Provider nicht behaupten konnte. Die Bahn arbeitet mit den mobilen Tickets deren Vorzeigen auf dem Smartphone bereits genügt. Um solche Einzellösungen dauerhaft doch sinnvoll abzulösen bzw. sie zu einem übergreifenden Standard machen zu können, müssen Online-Händler das Pferd Mobile Payment von hinten aufzäumen.

An dieser Stelle lohnt sich ein Blick auf den Prepaid Markt. Im Jahr 2013 nutzen fast 40% der Handynutzer eine Prepaid-Karte (Statista 2014). Ein riesiger Markt für Online-Händler. Denn anstatt nach einer massentauglichen Idee aus bestehenden Systemen zu suchen, sollte besser der Service für die Prepaid-affine Zielgruppe weiter ausgebaut werden.

Spezialisierte Unternehmen geben Online-Händlern mit ihren White-Label Lösungen Instrumente an die Hand, mit denen die Zielgruppe Prepaid erschlossen werden kann: Eine White-Label-Lösung macht es Prepaid-Handynutzern möglich, ihr Guthaben über die Website des Online-Retailers aufzuladen. Das lockt nicht nur mehr Kunden und damit potentielle Käufer auf die Website. Der Online-Händler kann so außerdem mit einem zugeschnittenen, individuellen Service punkten und ist damit seiner Konkurrenz einen wichtigen Schritt voraus.

Payment-Systeme auf dem Scheideweg

Momentan ist am Markt des Mobile Payment ein großes Durcheinander. Wie so oft ist es der Kunde, der unter dieser Unsicherheit leidet. Händler schlagen Verwaltungsgebühren auf die Preise, eine Unmenge an undurchsichtigen Angeboten verwirrt den Kunden mehr, als dass sie helfen und Vertrauen in Sicherheit wurde noch nicht gewonnen. Im Zweifel zahlt der Kunde zu viel oder der Prozess ist zu kompliziert und es bildet sich eine Schlange an der Kasse. Es ist nur allzu verständlich, dass Kunden in dieser Situation alles andere als bereit sind, Neues zu versuchen.

Bezahlsysteme sind unterschiedlich, Kunden sind unterschiedlich, Abrechnungen teilweise absolut intransparent. Um diese Schwierigkeiten aufzuheben muss die Herangehensweise geändert werden und neue Märkte mit neuen Mitteln erschlossen werden. Man läuft ja schließlich nicht ständig erfolglos gegen eine Wand mit dem Kopf voran. Man öffnet doch lieber einfach schnell die Tür. (rw)