Zugang zur letzten Meile wird billiger

Jetzt ist es amtlich. Die Deutsche Telekom muss ihren Wettbewerbern einen billigeren Zugang zu den Telefonkunden im Ortsnetz gewähren. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hat den einmal zu zahlenden Bereitstellungspreis für die so genannte letzte Meile von 92,59 auf 70,56 Euro gesenkt.

Dies teilten die Unternehmerverbände Breko und VATM mit. Diese einmaligen Kosten treten für die Telekom-Konkurrenten beim Wechsel eines Telefonkunden und der damit verbundenen Umschaltung der Leitungen auf. Der Direktanschluss zwischen dem Hauptverteiler und der Wohnung des Kunden (letzte Meile) gehört zu über 95 Prozent der Deutschen Telekom.

Mit der Preissenkung schafft die RegTP eine weitere Voraussetzung für mehr Wettbewerb im Ortsnetz, das von der Telekom dominiert wird. Wie mehrfach berichtet (siehe tecHistory rechts unten), fordern die Mitbewerber seit Jahren eine Absenkung der Gebühren für die letzte Meile. Erst vergangenes Jahr hatte die Regulierungsbehörde den Preis für die von den Konkurrenten zusätzlich zu entrichtenden Monatspauschale auf 12,48 Euro gesenkt.

Die Monatsgebühr ist nicht von der jetzigen Senkung betroffen. Das stieß auf Kritik der Verbände. "Mit dieser Entscheidung zahlen die Wettbewerber weiterhin mehr an die Telekom als deren direkte Privatkunden. So kann Wettbewerb einfach nicht funktionieren", klagte der Unternehmerverband VATM. Von ihren Kunden verlangt die Telekom 1,50 Euro weniger. Auch der Breko-Verband kritisierte die Entscheidung als zu zaghaft. Für die einmalige Bereitstellung sei eine Gebühr von 38 Euro angemessen, so der Verband. (jma)