Zellophan sorgt bei Displays für 3D-Effekt

Professor Keigo Iizuka von der Universität von Toronto hat herausgefunden, dass sich LC-Displays mit Hilfe einer einfachen Zellophan-Folie kostengünstig in 3D-Displays verwandeln lassen.

Seiner Meinung nach wird die Erweiterung von TFT-Displays um einen 3D-Effekt durch den Einsatz einer Zellophan-Folie extrem billiger als mit den bislang verwendeten Lambda/2-Beschichtungen. Die Folie kostet pro Quadratmeter 1,50 Euro, die Beschichtung rund 5000 Euro. Der Wissenschaftler hat seine Erkenntnisse im Aufsatz "Cellophane as a half-waveplate and its use for converting a laptop computer screen into a 3D display" in der Fachzeitschrift Review of Scientific Instruments veröffentlicht.

Iizukas 3D-Prinzip eignet sich speziell für LC-Displays, die per se polarisiertes Licht emittieren. Die Zellophan-Folie wird dabei auf eine Hälfte des LC-Displays geklebt und dreht die Polarisationsebene um 90 Grad. Die Zellophan-Folie nimmt dabei die Rolle der sonst dafür eingesetzten Lambda/2-Beschichtung ein.

Der Betrachter benötigt eine spezielle Brille, deren Gläser jeweils um 90 Grad verschieden polarisiert sind. Dadurch sieht das eine Auge nur das Licht der linken Display-Hälfte, das andere Auge nur das Licht der rechten Display-Hälfte. Das menschliche Gehirn setzt diese Teil-Bilder dann zu einem einzigen 3D-Bild zusammen.

Dem Professor zufolge ist Zellophan eine gute Wahl, da das Material bei einer Stärke von 25 Mikron durch seine molekulare Struktur die Polarisation über das gesamte Spektrum des sichtbaren Lichts drehe. Aktuelle Lambda/2-Beschichtungen hingegen arbeiten nur bei einer Wellenlänge optimal. (Jürgen Mauerer)