Forrester-Studie

Zehn Software-Mythen und was daran wahr ist

Mythos 6: SaaS funktioniert nur bei standardisierten Commodity-Anwendungen.

Reality-Check: Noch richtig.

In der Anfangsphase habe der Erfolg von SaaS darauf basiert, dass viele User auf eine einheitliche gemeinsame Code-Basis der jeweiligen Anwendung zugriffen. Aufgrund der daraus resultierenden Skaleneffekte konnten die SaaS-Anbieter ihre Lösungen sehr effizient betreiben und ihren Kunden günstige Preise anbieten. Dieses Modell wird Forrester zufolge in Zukunft verstärkt durch Anwendungen für spezielle industriespezifische Prozesse im SaaS-Modell ergänzt werden.

Die IT-Entscheider sollten sich angesichts dieser Entwicklung auch im Rahmen ihrer industrie- oder branchenspezifischen Prozesse SaaS-Optionen in Betracht ziehen. Gerade rund um Platform-as-a-Service-Angebote (PaaS) könnten solche Speziallösungen entstehen.

Mythos 7: Reine Cloud-Anbieter werden den SaaS-Markt auch in Zukunft dominieren.

Reality-Check: Noch richtig.

Reine SaaS-Provider wie beispielsweise Salesforce.com haben Cloud- und Service-Modelle im Softwareumfeld salonfähig gemacht. IT-Entscheider bevorzugten beim Einkauf von SaaS-Lösungen derzeit noch diese Spezialisten. Allerdings werden die klassischen Softwareanbieter in den kommenden Monaten aufholen, davon gehen viele CIOs laut der Forrester-Umfrage aus. In drei Jahren werde es keine Rolle mehr spielen, ob ein Anbieter als reiner SaaS-Spezialist oder klassischer On-Premise-Protagonist gilt. IT-Entscheider erwarteten dann, dass jeder Softwarehersteller auch ein SaaS-Angebot auf den Tisch legen könne. Die Klassifizierung der Anbieter in verschiedene Schubladen rücke mehr und mehr in den Hintergrund. Wichtiger sei, dass die Business Logik der Software auf die Geschäftsanforderungen der Unternehmenskunden passe.

IT-Entscheider sollten deshalb keine Scheuklappen bei der Auswahl von SaaS-Lösungen tragen. Neben den reinen SaaS-Anbietern müssten auch die die klassischen Softwarehersteller mit in Betracht gezogen werden - beispielsweise ein Microsoft Dynamics CRM Online neben Salesforce.com oder SAP Business ByDesign neben Netsuite.

Mythos 8: Die Hybrid Cloud ist lediglich ein neuer Hype.

Reality-Check: Falsch.

Mehr als die Hälfte aller IT-Entscheider bevorzugt der Forrester-Umfrage zufolge zwar eine klare Trennung, eine Applikation entweder in der Cloud oder on-premise laufen zu lassen. Allerdings denkt schon jeder vierte CIO darüber nach, Anwendungen für bestimmte Business-Prozesse teils inhouse, teils als Software-Service zu betreiben - also in einer Hybrid-Umgebung. Immerhin zehn Prozent überlegen sogar, verschiedene Cloud-Offerten für einen bestimmten Prozess zu nutzen und zu orchestrieren.

IT-Entscheider sollten die Option hybrider Umgebungen im Auge behalten. Angebote von SaaS-Providern sollten auch danach bewertet werden, wie gut sich deren Lösungen mit klassischer On-Premise-Software beziehungsweise anderen Cloud-Angeboten kombinieren ließen.