Die große HTML-Reform bleibt aus

XHTML 2: Das ambitionierte Projekt wird eingestellt

Das Projekt XHTML 2 sollte die Geburtskrankheiten von HTML korrigieren. Jetzt lässt das Gremium für Webstandards die Arbeitsgruppe für die ungeliebte Reform am Ende des Jahres auslaufen.

Es war als große HTML-Reform geplant. Die Arbeitsgruppe XHTML 2 wollten sich von der SGML-Basis von HTML verabschieden und die in XHTML 1.1 üblichen Modularisierung und Namensräumen einführen. Auch sollten Formulare und Framesets ausgelagert werden und ein semantisches Web fokussiert werden.

Allerdings stießen die neuen Ideen schon 2002, am Anfang des Projektes, an auf wenig Gegenliebe. Besonders die Hersteller der Browser stellten sich quer. Sie bezeichneten die Entwürfe als praxisfremd. Daraufhin gründeten Google, Apple, Mozilla und Opera 2004 die Arbeitsgruppe WHATWG, die die Weiterentwicklung des bestehenden HTML vorantreiben sollte. 2006 stieg dann auch die W3C in das WHATWG ein. In der restlichen verbleibenden Zeit will die Arbeitsgruppe die Spezifikationen von XHTML 1.1 weiterentwickeln. (mst)