Xen 3 wird zur VMware-Alternative

Die freie Software Xen 3unterstützt die Virtualisierungsfunktionen der neuen Intel- und AMD-Prozessorgeneration. Damit kann sie beliebige Gastsysteme ausführen, ohne dass diese die Virtualisierung bemerken. Zudem soll die Performance unter Last durch Xen 3 deutlich steigen

Angesichts der allgemein geringen Server-Auslastung liegt der Gedanke nahe, mehrere Systeme parallel auf einer Hardware zu betreiben. Ein einfaches, häufig praktiziertes Beispiel ist das Aufteilen von Mail-, Web- und Datenbank-Servern auf einzelne virtuelle Maschinen.

Für eine derartige Server-Konsolidierung sind Performance sowie ein hoher Isolationsgrad der einzelnen virtuellen Maschinen von entscheidender Bedeutung. Denn Hardware- und Administrationskosten können durch die Server-Virtualisierung nur dann reell und effektiv gesenkt werden, wenn

  • möglichst viele Gast-Betriebssysteme ohne Geschwindigkeitsverlust pro Hardwareeinheit laufen können,

  • wenn die Stabilität der Gäste auch dann gewährleistet ist, falls eine der virtuellen Maschinen ausfällt oder instabil wird,

  • und wenn die verarbeiteten Daten effektiv voneinander abgeschottet werden können - im Arbeits- und Festspeicher wie auch im Netzwerk.

Xen sieht sich aufgrund seiner effektiven Systemarchitektur als Vorreiter in Sachen Performance. Studien bescheinigen ihm mit zwei bis fünf Prozent eine sehr geringe Verlustrate gegenüber dem "blanken Eisen". Software auf Basis von Emula- tionstechnik (beispielsweise "VMware GSX", "MS Virtual Server") muss hier Overhead-bedingte Einbußen von 20 bis 25 Prozent hinnehmen. Andere Systeme wie "Denali" bringen es zwar auf eine ähnliche Geschwindigkeit, setzen aber die Anpassung sämtlicher Applikationen voraus und errichten damit für einen breiten Einsatz eine kaum unüberwindbare Hürde.