Xbox zerlegt: Celeron inside

Seit Donnerstag ist die Xbox in den USA im Handel - und schon haben die ersten US-Websites die Konsole seziert. Die CPU des Gerätes ist nicht, wie bisher vermutet, ein Pentium III, sondern ein Celeron.

Einer der ersten Xbox-Chirurgen ist Van Smith, der Vans Hardware betreibt. Von ihm stammt auch das folgende Bild, welches das Mainboard der Xbox in der Totalen zeigt.

Aus dem Bericht geht hervor, dass es sich bei der CPU um einen mobilen Celeron im BGA-Gehäuse mit 733 MHz handelt. Die Taktfrequenz und Intel als Hersteller sind auch die einzigen Angaben, die Microsoft bisher zum Prozessor gemacht hatte. Da im Januar 2001 bei der Vorstellung der Konsole nur ein Pentium III mit diesem Takt zu haben war, ging man bisher davon aus, in der Xbox würde auch diese CPU stecken. Stattdessen ist es nun ein Celeron, der nur über halb so viel L2-Cache wie der Pentium III verfügt.

Auch beim restlichen Hardware-Design hat Microsoft gespart. Aus den Aufdrucken des DDR-Speichers geht hervor, dass die Samsung-Chips mit 200 MHz arbeiten. Vermutlich liegt daher auch der FSB-Takt des Celeron bei 100 MHz.

DVD-Laufwerk und Festplatte der Xbox teilen sich einen IDE-Kanal, vier weitere Felder mit Lötpads für mehr Speicher liegen unbestückt auf der Platine. Gekühlt wird das Gerät über zwei Lüfter und nicht über eine aufwändige Heatpipe wie bei der PlayStation2. Die Innereien dieses Geräts sind in diesem Artikel zu finden.

Ob Microsoft sich mit dem Spar-Prozessor einen Gefallen getan hat, muss sich erst noch zeigen. Unsere Schwesterzeitschrift "GameStar" berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe, dass die heiß erwartete PC-Umsetzung des Xbox-Spiels "Halo" noch Monate auf sich warten lässt. Die Entwickler müssten das Spiel komplett neu schreiben, so die "GameStar". Daran kann unter anderem auch der Celeron der Xbox Schuld sein - aktuelle PC-CPUs sind deutlich schneller.

Einen ersten Praxistest der Xbox finden Sie in der Online-Ausgabe von "GameStar". (nie)