Kabel, VDSL, Vectoring, LTE

Wunschdenken: Breitbandanschlüsse für alle

VDSL und Vectoring als Brückentechnologie

VDSL und Vectoring sind in Kombination eine Brückentechnologie, die aktuell eine zentrale Rolle für eine bessere Breitbandversorgung spielt. Dabei bleiben die Investitionen bei einer künftigen Migration von FTTC zu einem reinen FTTB/FTTH-Glasfasernetz geschützt.

Die Zukunft gehört auf jeden Fall den Glasfasernetzen. Bislang haben knapp eine Million oder 2,6 Prozent aller Haushalte Zugang zu einem Glasfaseranschluss, von denen aber nur zirka 300.000 den Zugang auch nutzen. Gerade hier haben sich die regionalen und alternativen Netzbetreiber in den letzten Jahren stark engagiert. So hat etwa der Breitbandnetzbetreiber Antennenbau Muth in Halle (Saale) mit der Multi-Service-Zugangsplattform MileGate von Keymile ein City-Netz errichtet. Der Anschluss der Gebäude erfolgt mit Glasfaser (FTTB). In den Häusern wird die vorhandene Kupferinfrastruktur verwendet.

DSL dominant: Die Verteilung der DSL- und FTTB-/FTTH-Anschlüsse nach Downstream-Bandbreite.
DSL dominant: Die Verteilung der DSL- und FTTB-/FTTH-Anschlüsse nach Downstream-Bandbreite.
Foto: WIK-Consult

Auch in Barmstedt, einer Kleinstadt im Süden von Schleswig-Holstein, haben die dortigen Stadtwerke seit 2012 in den Aufbau eines schnellen Glasfasernetzes bis zu den einzelnen Häusern investiert. Bis Ende 2013 waren alle 3500 Häuser auf dem Stadtgebiet an das neu errichtete Glasfasernetz angeschlossen.

Ein dynamischer Wettbewerb zwischen der Deutschen Telekom sowie den regionalen Wettbewerbern und Rahmenbedingungen, bei denen niemand bevorzugt wird, befördern die Entwicklung in Richtung einer besseren Breitbandversorgung. Im Jahr 2013 haben die alternativen Marktteilnehmer viele ihrer Investitionsentscheidungen in FTTC/Vectoring aufgeschoben. Das hat sich in der Zwischenzeit geändert.

Gerade in ländlichen und unterversorgten Regionen sorgen die regionalen und lokalen Netzbetreiber für den Breitbandausbau. Hier kommt es nicht auf die Größe an, sondern auf individuelle Lösungen. Sollte sich jedoch die EU-Kommission mit ihren Plänen für einen einheitlichen TK-Binnenmarkt (EU Single Market Package) durchsetzen, würde dies die großen international tätigen Netzbetreiber bevorzugen und die alternativen Betreiber würden ihre Investitionen zurückfahren. Es gibt also genug Gründe, um sich für Vielfalt und Wettbewerb einzusetzen, damit der Breitbandausbau in Deutschland weiter vorankommt.