Würzburg plant zentrale eGovernment-Plattform

Die Leistungen der Würzburger Stadtverwaltung sollen künftig über eine einheitliche Benutzungsoberfläche per Internet für Bürger, Unternehmen und Verwaltungsmitarbeiter zugänglich sein. Zudem ist geplant, das Internetangebot deutlich auszubauen.

Kernbestandteil des Projekts ist die integrierte Abwicklung aller Verwaltungsleistungen. Von der Kopplung bislang isolierter Verfahren an eine zentrale eGovernment-Plattform soll auch das zukünftige Bürgerbüro profitieren. Damit einher geht der Wandel von der funktions- zur fallorientierten Vorgangsbearbeitung: Die Bürger müssen sich zum Beispiel bei einem Wohnungswechsel in Zukunft nicht mehr an mehrere Verwaltungsstellen wenden. Sie haben stattdessen einen direkten Ansprechpartner, der sich um alle Aufgaben kümmert.

„Unsere Verwaltung wird schneller, besser und bürgernäher“, versprach Oberbürgermeisterin Pia Beckmann auf einer Pressekonferenz. „Gleichzeitig können die Verwaltungskosten gesenkt werden.“ Während in anderen Projekten bislang immer nur Randbereiche oder einzelne Vorgänge betrachtet wurden, gehe es in Würzburg um mehr: „Einzigartig ist die Einbeziehung aller Leistungen der Kernverwaltung“, so Professor Rainer Thome vom Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik der Universität Würzburg, der die Stadt bei ihren eGovernment-Initiativen berät.

Die angestrebten Ziele können nicht durch rein technische Maßnahmen allein erreicht werden. Vielmehr müssen alle Verwaltungsvorgänge zunächst analysiert, dann zum Teil völlig neu gestaltet und im Hinblick auf die Technik umgesetzt werden. Die für Würzburg entwickelte Lösung soll nach Projektabschluss auch in anderen Städten zum Einsatz kommen. „Wir leisten hier Pionierarbeit, denn wir wollen mit ‚Würzburg integriert!’ keinesfalls eine Insellösung nur für unsere Stadt schaffen“, sagt Jürgen Scherer, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Thome-Team.

Für die Umsetzung des Vorhabens musste ein finanzstarker Partner aus der Wirtschaft gefunden werden. Der in wenigen Tagen erfolgenden Vertragsunterzeichnung ging ein fast einjähriges EU-weites Ausschreibungsverfahren voraus. An dessen Ende stand arvato government services als Gewinner fest, eine hundertprozentige Bertelsmann-Tochter mit internationalen Erfahrungen im Bereich der öffentlichen Verwaltung. (dsc)

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