Linux Terminal Server Project (LTSP) konfigurieren

Workshop: Thin Clients im Netzwerk einrichten

Schritt 1: Grundinstallation

Doch auch mit einem andernorts vorhandenen DHCP-Server, etwa einer FritzBox, kann man den vollständigen LTSP-Server aufsetzen. Sie benötigen dazu die folgenden Pakete:

ltsp-server-standalone: den LTSP-Server mit Open-SSH- und nbd-server

ltspfsd, ltspfs und ltspfsd-core: ein entferntes Dateisystem, um zum Beispiel USB-Sticks und DVD-Laufwerke an den Thin Clients nutzen zu können

ltsp-manager: ein GUI-Werkzeug, um einen LTSP-Server aufzusetzen, zu modifizieren und zu verwalten (nicht zwingend erforderlich)

ltsp-docs: die Dokumentation für LTSP (nicht zwingend erforderlich)

ldm und ldm-server: den LTSP-Displaymanager und die Serverkomponenten für den LTSP-Displaymanager

tftpd-hpa: das Trivial-File-Transfer-Protokoll TFTP, das dafür sorgt, dass den Thin Clients das entsprechende Bootimage übers Netzwerk angeboten wird

isc-dhcp-server und isc-dhcp-client: den DHCP-Server und -Client des Internet Software Consortiums

Installieren Sie die Pakete mithilfe des Befehls apt-get, also etwa:

sudo apt-get install ltsp-server-standalone

Wenn Sie unter Debian installieren, brauchen Sie den sudo-Befehl nicht voranstellen. Manche Pakete installieren einige der genannten bereits mit, sodass diese Pakete bereits auf dem Server vorhanden sein können. Welche das sind, überprüfen Sie mit dem Befehl dpkg wie folgt::

dpkg -l | grep ltsp

Alle Pakete installiert: Mithilfe des dpkg-Kommandos stellen Sie fest, was vorhanden ist und was noch fehlt.
Alle Pakete installiert: Mithilfe des dpkg-Kommandos stellen Sie fest, was vorhanden ist und was noch fehlt.

Der Befehl listet alle Pakete auf, in deren Namen oder Beschreibung die Zeichenfolge "ltsp" auftaucht. Dass die Pakete installiert sind, erkennen Sie an den beiden "ii" zu Anfang einer Zeile. Wichtig: Schreiben Sie "ltsp" und nicht "LTSP", denn grep arbeitet kontextsensitiv mit regulären Ausdrücken und unterscheidet zwischen Groß- und Kleinschreibung.

Sind alle Pakete installiert, wird die LTSP-Netzwerk-Umgebung auf dem Server erzeugt. Dazu starten Sie in einer Konsole den Befehl

sudo ltsp-build-client

Damit erzeugen Sie je nach Serverarchitektur die Umgebung entweder im Verzeichnis /opt/ltsp/i386 oder /opt/ltsp/amd64; Sie finden in diesen Ordnern die erforderliche Linux-Dateistruktur sowie alle benötigten Befehle und Einstellungen. Wichtig: Beachten Sie, dass viele Thin Clients 32-Bit-Rechner sind und Sie daher die entsprechende Umgebung benötigen. Ist Ihr Server selbst ein 64-Bit-Rechner etwa mit einem Dual- oder Quad-Core-Prozessor, müssen Sie die gewünschte Architektur für die LTSP-Umgebung noch mit angeben:

sudo ltsp-build-client --arch i386

Nun wird eine Verbindung zu den Repositories hergestellt, und die für die LTSP-Umgebung erforderlichen Pakete werden heruntergeladen und anschließend installiert. Jetzt müssen Sie nur noch mit dem Befehl

sudo ltsp-update-sshkeys

die aktuellen LTSP-Serverkeys in die Chroot-Umgebung des Clients installieren. Übrigens: Diesen Befehl wird auch dann benötigt, wenn sich später einmal die IP-Adresse des Servers ändern sollte. Hinweis: Wollen Sie eine grafische Desktop-Umgebung wie Gnome, KDE oder XFCE nutzen, müssen Sie diese auf dem LTSP-Server installieren - sonst startet später auf den Thin Clients keine grafische Umgebung.