Kaputte Fritz!Box reparieren

Workshop: Rettung für die defekte Fritz!Box

Lowlevel-Zugriff über den Bootloader

Die bislang gezeigten Ansätze funktionieren nur, solange die Box noch bootet und die AVM-Firmware startet. Kritisch wird es, wenn man eine falsche Firmware eingespielt hat oder das Firmware-Update durch einen Stromausfall oder Absturz in der Mitte abgebrochen wurde. Dann fehlt der Fritz!Box ihr Linux-Betriebssystem und sie ist zunächst klinisch tot.

Wer jedoch schon einmal den Status der Netzwerkverbindungen unter Windows-XP beim Start der Fritz!Box beobachtet hat, kann ein interessantes Verhalten beobachten. Der Status wechselt von „Netzwerkkabel wurde entfernt“ zu „Verbindung hergestellt“. Nach rund fünf Sekunden erscheint dann wieder „Netzwerkkabel wurde entfernt“, bevor die Box endgültig eine stabile Leitung aufbaut.

In diesen ersten paar Sekunden nach dem Boot übernimmt ein Bootloader, den noch der Hersteller des in der Fritz!Box verbauten AR7-Prozessors installiert hat, die Kontrolle über die Box. Der ADAM2 genannte Loader befindet sich in einem von der Firmware getrennten Speicherbereich im Flash und wird auch bei einem Firmware-Update nicht angetastet. Ist die Box nicht durch einen Hardware-Defekt beschädigt, meldet sich ADAM2 bei jedem Start kurz im Netzwerk und bietet so die Möglichkeit, auch eine Fritz!Box ohne Betriebssystem mit neuer Firmware zu flashen.

Im Folgenden beschreiben wir zunächst, wie Sie mit einem speziellen Recovery-Programm von AVM Kontakt zum Bootloader aufnehmen und ein neues Betriebssystem einspielen. Ist dies nicht möglich oder planen Sie gewagtere Umbauten, erfahren Sie anschließend, wie Sie sich direkt per FTP auf ADAM2 einloggen und manuell eine neue Firmware auf scheintote Boxen flashen.