Workshop: Linux als Mailserver mit XMail

Das Leistungsspektrum von XMail

XMail ist ein vollwertiger Mailserver, der via ESMTP Nachrichten von Clients entgegennimmt oder mit anderen Mailservern austauscht. Eintreffende Post für einzelne Nutzer legt er in Postfächern ab, die je nach verwendetem Betriebssystem entweder im Maildir-Format (Linux) oder im Mailbox-Format (Windows) erzeugt werden. Die Übertragung der Mails an die Anwender erfolgt per POP3. IMAP wird von XMail (noch) nicht unterstützt.

Zum Schutz vor Spammern bietet XMail gleich mehrere Optionen. Neben dem Vergleich der Daten des sendenden Systems mit verschiedenen schwarzen Listen lässt sich auch festlegen, von welchen IP-Adressen aus überhaupt E-Mail angenommen wird. Das Verwalten der E-Mail-Accounts für mehrere Domains stellt XMail nicht vor Probleme, Schnittstellen zur Integration externer Programme wie zum Beispiel eines zusätzlichen Spam-Filters sind ebenfalls vorhanden.

Besonders interessant für Anwender, die im Laufe ihrer Internet-Aktivität eine größere Anzahl von Mail-Accounts gesammelt haben, ist die Fähigkeit von XMail, externe POP-Accounts abzurufen und die so gesammelten Nachrichten an lokal definierte Benutzer weiterzuleiten. Das gilt sowohl für die Accounts einzelner Benutzer als auch für die Post eines ganzen Unternehmens. Für jedes externe Postfach erlaubt XMail genaue Einstellungen darüber, wie die empfangene Mail weiterzuleiten ist. Wer per DSL mit automatischer Zwangstrennung ans Internet angeschlossen ist, kann sich ebenfalls freuen: XMail unterstützt auch dynamische DNS-Dienste wie etwa DynDNS.org.

Trotz dieser umfangreichen Funktionen ist XMail aber keineswegs schwer zu installieren. Das liegt zum einen an der extrem logisch aufgebauten, über mehrere Textdateien verteilten Struktur der Konfigurationsdaten. Zum anderen existiert eine Vielzahl von Hilfsprogrammen, die sich die interne Kommandoschnittstelle von XMail zu Nutze machen und so die Arbeit mit XMail erheblich erleichtern.