Planung zahlt sich auf Dauer aus

WLAN-Strukturen in Unternehmen effizient planen

Erfolgreiche Administration

Bei einer kleinen WLAN-Installation, die nur über wenige APs verfügt, kann sicher jeder Access Point einzeln vom Administrator konfiguriert werden. Sollen jedoch Gastzugänge bereitgestellt werden, werden mehr als fünf APs benötigt oder gibt es WLANs an mehreren Standorten, ist der Einsatz eines WLAN-Controllers - auch WLAN-Switch genannt - sinnvoll. WLAN-Controller sind Geräte, die die Administration von WLAN-Installationen zentralisieren und erheblich vereinfachen.

Es gibt eine flexible Datenauskopplung je nach Anwendung und Benutzer: Entweder findet die Auskopplung direkt am Access Point für Daten mit hohem Bandbreitebedarf (zum Beispiel IEEE 802.11n) oder für Access Points in den Filialstandorten statt. Oder die Nutzdaten werden erst am WLAN-Controller zur Realisierung von Layer-3-Roaming für Anwendungen wie Voice-over-WLAN oder Gastzugänge in das LAN geleitet. Außerdem werden alle Access Points und Wireless Router zentral im WLAN-Controller authentifiziert und konfiguriert. Dadurch ergibt sich eine Reihe von Vorteilen:

• Sicherheitsrelevante Zonen können auch auf die angeschlossenen Access Points in Filialen oder Home-Offices ausgeweitet werden.

• Eine automatische Funkfeldoptimierung für den störungsfreien Betrieb von WLANs innerhalb der Reichweite anderer Access Points ist möglich.

• Ein sicheres Fallback- und Redundanz-Konzept bei Ausfall des WLAN-Controllers ohne Speichern sicherheitsrelevanter Daten in den Access Points und die automatische Zuordnung der WLAN-Clients zu bestimmten Netzwerken sind ohne komplexe Konfiguration möglich.

Nicht zuletzt sorgt die zentrale Rogue-AP- und Client-Detection für einen deutlichen Sicherheitsgewinn. Beispielsweise lassen zusätzliche Access Points, die von Mitarbeitern oft zur Verbesserung ihres "persönlichen WLANs" ohne Absprache in das Firmennetzwerk integriert werden, potenzielle Sicherheitslücken erkennen, lokalisieren und schließen.

Kosten

Die Kosten für eine Simulation- und Planung einer WLAN-Infrastruktur in Unternehmen hängen von verschiedenen Faktoren ab. Handelt es sich um eine Erweiterung eines bestehenden Netzwerkes, bei dem zunächst eine Bestandsaufnahme nötig ist, müssen die Dämpfungswerte in einem Altbau erst ermittelt werden, oder erfolgt die Simulation und Planung im Rahmen eines Neubaus? Darüber hinaus sind auch Kombinationen aus beiden Situationen möglich.

Auf den ersten Blick mögen die Kosten für eine professionelle WLAN-Ausleuchtung hoch erscheinen. Spart sich jedoch der Kunde auch nur wenige Access Points einschließlich der Kosten für die nötige "Betriebsinfrastruktur" oder nachträgliche Umbauarbeiten für die Montage, wird schnell klar, dass sich die kostenpflichtige Simulation und Planung sowohl für den Anwender als auch den betreuenden Händler lohnen. Der Anwender hat unter dem Strich ein geringeres Investitionsvolumen, und der Händler hat die Möglichkeit, ein konkretes Angebot abzugeben.

Eine Mess-WLAN-Ausleuchtung der Räumlichkeiten (circa 200 Quadratmeter) vor Ort zur detaillierten Planung von WLAN-Infrastrukturen ist beispielsweise bei Lancom Systems mit rund 1.800 Euro netto zu kalkulieren. Soll nur eine reine Simulation/Planung auf Grundrissbasis erfolgen, liegen die Kosten für rund 250 Quadratmeter bei rund 900 Euro netto. Pro 50 Quadratmeter zusätzlicher Fläche fallen bei beiden Varianten Nettokosten von zusätzlich circa 90 Euro an. Übersteigen die Grundflächen 1500 Quadratmeter, wird in der Regel ein Projektpreis vereinbart. Reine Verifikationsmessungen zur Überprüfung bestehender WLAN-Infrastrukturen auf Abdeckungslücken und Schwachstellen kosten für bis zu 25 APs ebenfalls knapp 1800 Euro netto. (bw/hal)