WLAN-Markt 2005: Zwischen Normalität und Hype

Mit Wireless-Netzen lassen sich Geschäfte heute fast so selbstverständlich machen wie mit Ethernet-Netzen– in Unternehmen und bei Privatkunden. Neue Geschäftsmöglichkeiten entstehen für Hersteller, Service Provider, Integratoren und den Handel. Doch noch sind die Wege zum Erfolg holprig.

Von Wolfgang Leierseder

Der Markt ist vorhanden, und er wächst. Das bestätigt auch die Zunft der Marktforscher übereinstimmend. Zwar differieren die Angaben der Analysten von IDC und Gartner zum WLAN-Gesamtvolumen bei Stellen hinter dem Komma, doch wenn man sich für das Jahr 2004 weltweit auf eine ungefähre Größe von 2,5 bis 2,8 Milliarden US-Dollar Umsatz einigt, liegt man richtig.

Das Gesamtwachstum von 119 Prozent gegenüber 2003 ist bemerkenswert, und die Höhenflüge einzelner WLAN-Segmente zeigen, dass das Geschäft mit Funknetzen (hier vor allem IEE 802.11x) das Insel-Stadium in LANs hinter sich gelassen hat.

So ist der Umsatz mit Wireless-Routern und -Switches um rund 500 Prozent in die Höhe geschossen. Die ernsthafte Beschäftigung von Unternehmen mit VoIP-Migrationen bewirkte ein gestiegenes Interesse an WLAN-Einwahlmöglichkeiten. Aber auch der massenhafte Verkauf von Breitbandanschlüssen im Privat- und Soho-Markt hat den Einsatz von WLANs deutlich vorangetrieben, erklärt IDC-Analystin Shing Quah.

Zwangsläufig mussten Anbieter von Wireless-Infrastruktur dieser Entwicklung folgen -was sie auch willig taten: Laut IDC-Kollege Shiv Bakhshi hat der Markt für Wireless und mobile Netzwerk-Infrastruktur im vergangenen Jahr um zirka zwölf Prozent zugelegt.

Und da mittlerweile 75 Prozent aller ausgelieferten Notebooks WLAN-fähig sind, weshalb die Mobilitätsszenarien und die dadurch bedingten Applikations-Anforderungen sich laufend vermehren, kommen beide Analysten zu dem Schluss, dass vor allem professionelle Nutzer für den kontinuierlichen Wireless-Ausbau in Unternehmensnetzen unterwegs und zu Hause sorgen (werden).