Raspberry Pi oder alter Rechner

WLAN-Access-Point unter Linux erstellen

Der Network Manager von Ubuntu

Bereits seit Version 0.9.8 kann der Network Manager, den die meisten Distributionen zur Verbindungsverwaltung auf dem Desktop verwenden, einen Access Point erstellen. Allerdings ist diese Funktion bisher auf keiner Linux-Distribution völlig ausgereift. Der Weg über die angebotenen Menüs erlaubt es zunächst auch nur, mit dem Network Manager ein Ad-hoc-Netzwerk aufzubauen, zu dem sich Android-Geräte nicht verbinden können.

Auf Ubuntu-Systemen ab Version 14.04 der Distribution ist der Network Manager dennoch zum Aufbau des Access Points hilfreich. Denn damit erstellen Sie die Basiskonfiguration, die Sie danach nur noch anpassen müssen, damit das so aufgebaute Drahtlosnetzwerk im Infrastrukturmodus und nicht im Ad-hoc-Modus läuft.

1. Klicken Sie auf das Symbol des Network Managers im Panel, und wählen Sie im Menü „Verbindungen bearbeiten“. In Konfigurationsdialog gehen Sie auf „Hinzufügen“ und wählen dann als Verbindungstyp in der angezeigten Liste „Funknetzwerk“ aus. Mit „Erzeugen“ geht es weiter zu den Detaileinstellungen.

2. In der Konfiguration geben Sie als Verbindungsname und als „SSID“ den gewünschten Namen des Access Points ein – beispielsweise „Hotspot“. Den Modus setzen Sie auf „Ad-hoc“ und lassen die Einstellungen „Band“ sowie „Kanal“ bei den Standardeinstellungen. Im Auswahlfeld „MAC-Adresse des Gerätes“ lassen Sie sich die MAC-Adressen der verfügbaren WLAN-Adapter anzeigen und wählen das gewünschte Gerät aus.

3. Weiter geht es zur Seite „Sicherheit des Funknetzwerks“, wo Sie „WPA & WPA2 Personal“ aktivieren und ein sicheres Passwort mit mindestens acht Zeichen zum Schutz des Funknetzes eingeben.

4. Damit andere Netzwerkteilnehmer die Internetverbindung des Rechners mitverwenden dürfen, gehen Sie auf die Seite „IPv4-Einstellungen“ und stellen die „Methode“ auf „Gemeinsam mit anderen Rechnern“. Unter „IPv6-Einstellungen“ schalten Sie diese Option auf „Ignorieren“ um.

5. Nach einem Klick auf „Speichern“ rechts unten sichert der Network Manager die bisher getroffenen Einstellungen in einer Konfigurationsdatei mit dem Verbindungsnamen als Dateinamen im Verzeichnis „/etc/NetworkManager/system-connections“, beispielsweise als „/etc/NetworkManager/system-connections/Hotspot“. In Ubuntu 14.04 öffnen Sie diese Datei jetzt in einem Texteditor wie gedit

sudo -H gedit /etc/NetworkManager/system-connections/Hotspot

und gehen zu dieser Zeile:

mode=adhoc

Diese ändern Sie auf

mode=ap

ab. Ab Ubuntu 15.04/15.10 bearbeiten Sie die Dateien nicht manuell, sondern führen stattdessen das Kommando

sudo nmcli con mod Hotspot wifi.mode ap

auf die angelegte Netzwerkverbindung aus, wobei in diesem Beispiel „Hotspot“ der Verbindungsname ist. Das so modifizierte Netzwerk starten Sie dann in allen Ubuntus mit dem Befehl

nmcli con up id Hotspot

oder gehen nach einem Klick auf das Symbol des Network Managers auf „Neues Funknetzwerk erstellen“. Dort wählen Sie dann unter „Verbindung“ den Namen der vorher erstellten Verbindung. Die Schaltfläche „Erzeugen“ startet den Hotspot.