Wirtschaftsspionage gefährdet Mittelstand

An der Uni Siegen wurde im Fachgebiet Wirtschaftsinformatik eine Diplomarbeit zum Thema Wirtschaftsspionage in deutschen KMU geschrieben. Die Auswirkungen der Spionagetätigkeit sollen für betroffene Unternehmen oft katastrophal sein.

Während hier zu Lande noch über das Für und Wider der Online-Durchsuchung debattiert wird, gehen die staatlichen Eingriffe in den Privatbereich des Einzelnen und der Wirtschaft in Ländern wie den USA, Russland oder China deutlich weiter. Dies teilt die Uni Siegen mit. Zum Beispiel kooperiert in den USA das FBI mit amerikanischen Internetprovidern, um sämtliche E-Mails nach Schlagwörtern durchsuchen zu können. Der russische Geheimdienst soll alle in und aus Russland geführten Telefongespräche überwachen. In China zensiert die politische Elite das komplette Internet.

Es überrasche dabei nicht, so die Uni Siegen, dass auch die wirtschaftlichen Handelspartner im Fokus dieser nachrichtendienstlichen Aktivitäten stehen.

Thomas Pütz hat sich in seiner Diplomarbeit zum Thema „Wirtschaftsspionage“ ausführlich mit den Auswirkungen dieser Problematik befasst. Im Mittelpunkt seiner Untersuchung stehen kleine und mittelständische Unternehmen. Denn speziell deren Know-how werde gern von ausländischen Nachrichtendiensten abgeschöpft. Die Ergebnisse seien erschreckend. Große Teile des deutschen Mittelstands sollen demnach durch Wirtschaftsspionage in ihrer Existenz bedroht sein.

Ohne Maßnahmen zum Schutz des Know-hows sei es nur eine Frage der Zeit, bis ein Unternehmen Opfer von Wirtschaftsspionage werde. Der Schaden, mit dem in einem solchen Fall zu rechnen ist, wird von der Uni als „katastrophal“ bezeichnet. In den meisten Fällen müssen die Unternehmen in die Insolvenz gehen. Die Ergebnisse der Diplomarbeit sollen sich in weiten Teilen mit den Einschätzungen des Bundesamtes für Verfassungsschutz decken. (dsc)

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