Wireless-Offensive: Palm kooperiert mit Sprint

PDA-Marktführer Palm hat mit dem amerikanischen TK-Riesen Sprint eine weit reichende strategische Allianz für den drahtlosen Zugang ins Internet geschlossen. Besitzer der Palm-Geräte können damit bald via Handy über das Sprint-Netz online gehen und auf dessen Wireless Web zugreifen.

Darüber hinaus will Sprint noch in der ersten Hälfte dieses Jahres Mobiltelefone auf den Markt bringen, die mit dem Betriebssystem Palm OS laufen und mit der Modulationstechnik CDMA arbeiten. UMTS, der Mobilfunk der dritten Generation, basiert auf dieser Übertragungstechnik.

Noch im ersten Quartal 2001 soll in den USA ein spezieller Adapter auf den Markt kommen, mit dem Palm-III- und Palm-V-Besitzer ihren PDA an ein Sprint-Handy anschließen können. Weiterhin ist die Produktion eines Modems geplant, mit dem sich Palm-User direkt ins Sprint-Netzwerk einklinken und beispielsweise ihre E-Mails oder wichtige geschäftliche Daten abrufen können.

Die neue Kooperation ist in zweierlei Hinsicht interessant. Zum einen setzt Palm mit seinen PDAs immer mehr auf den drahtlosen Zugang zum Internet. Erst im letzten Jahr kam das Mobile Internet Kit heraus, mit dem sich Benutzer von Palm-PDAs in Verbindung mit einem GSM-Handy ins Web einwählen können. Die Softwarelösung unterstützt auch die von Palm entwickelte Web-Clipping-Technologie, die unter anderem Grafiken aus HTML-Seiten filtert und dadurch Internetseiten für den kleineren Bildschirm der PDAs optimiert.

Zum anderen zeigt die Lizenzierung von Palm Os durch Sprint, dass PDAs und Handys immer mehr zusammenwachsen. Palm arbeitet auch mit Motorola an einer Art "Handynizer", einer Kombination von Handy und PDA. Dieses Gerät soll mit dem Betriebssystem Palm OS sowie einem Farbdisplay ausgestattet sein, sich per Docking-Station oder drahtlos mit dem Desktop-PC synchronisieren lassen sowie auch GPRS unterstützen.

Ferner gibt es für den Palm V und Vx sowie die Visors von Handspring bald Module, mit denen die PDAs zu Mobiltelefonen mutieren (siehe tecHistory). Auch Konkurrent Microsoft ist nicht untätig. Im Rahmen seiner .NET-Initiative hat der Software-Gigant auch ein Smartphone mit dem Codenamen Stinger vorgestellt, das (WAP-) Handy und Pocket PC verschmelzen soll und mit dem Mobile Explorer läuft.

Näheres zu Trends und Technologien im Markt der mobilen Minirechner lesen Sie in unserem Report PDA-Technologien für die Zukunft. (jma)