Browsernutzung sinkt anteilig

Wired-Artikel: "Das Web ist tot" - dank Apps

Das amerikanische Technologiemagazin "Wired" kündigt den Untergang des Webs an. Schuld daran sind laut den US-Journalisten die mittlerweile heiß begehrten Apps.

"So sehr wir das offene, uneingeschränkte Web lieben, wir vernachlässigen es für einfachere, geschmeidigere Dienste, die leicht funktionieren", so Wired-Chefredakteur Chris Anderson. Verbraucher entscheiden sich eher für einen Interneteinstieg über beispielsweise iPads, nicht etwa weil sie das Web ablehnen, sondern da diese Plattformen oft besser und einfacher funktionieren. Firmen machen zudem auf leichteren Wegen Umsatz. Das Web ist nicht der Höhepunkt der digitalen Revolution. Dem stimmen sowohl Verbraucher als auch Verkäufer zu, berichtet Anderson in seinem Artikel.

Zahlen aus dem "Visual Networking Index" von Cisco besagen, dass der Browser-Datenverkehr dramatisch zurückgegangen ist. Grund sind die Video- und Peer-to-Peer-Anwendungen, bei denen Nutzer direkt in Verbindung mit dem Internet treten. Vor zehn Jahren entfiel noch etwa 50 Prozent des Datenverkehrs im Internet auf Web-Anwendungen, heute sind es nur noch 23 Prozent.

Andersons Artikel musste viel Kritik einstecken. So warf beispielsweise Rob Beschizza dem Journalisten vor, nur die Prozentanteile des Datenverkehrs im Web zu betrachten und nicht dessen Wachstum in absoluten Zahlen. Der Web-Datenverkehr ist nämlich bis zum Jahr 2010 von zehn Terabyte auf sieben Exabyte gestiegen.

Der Blog "Techcrunch" protestiert ebenfalls gegen Wired und meint, dass die vielen Apps die Internetnutzer schnell überfordern und dies somit die Rückkehr des Internetbrowsers auf Mobiltelefonen bedeuten wird. (pte/mje)