Distributions-Installation

Wine: So nutzen Sie das "Ersatz-Windows" in Linux-Form

3. Varianten der Software-Installation

Nach dem Aufruf von Play On Linux klicken Sie als Erstes auf „Datei -> Installieren“. Das damit geöffnete Installationsmenü zeigt eine Vielzahl von Windows-Programmen und Spielen an, für die es bewährte Installations-Scripts gibt. Mithilfe der Auswahl und einem Klick auf „Installieren“ einer dieser Software-Vorgaben sind Sie einigermaßen auf der sicheren Seite. Einigermaßen sicher aus dem Grund, weil sich zum Beispiel eine genau analysierte Software wie ein Microsoft Office standardmäßig ohne Probleme installieren lässt, das Setup aber scheitert, wenn man versucht, eine benutzerdefinierte Auswahl der Komponenten zu treffen.

Der Play-On-Linux-Assistent in Wine fragt nach dem Setup-Medium oder der gemounteten ISO-Datei.
Der Play-On-Linux-Assistent in Wine fragt nach dem Setup-Medium oder der gemounteten ISO-Datei.

In den meisten Fällen benötigen Sie ein reguläres Installationsmedium (also CD/DVD oder auch eine ISO-Datei), das Sie am besten schon vorher mithilfe von „Öffnen mit -> Einhängen von Laufwerksabbildern“ gemountet haben. Bei Open-Source-Software fragt Play On Linux nach keinem Installationsmedium, sondern lädt die Dateien aus dem Internet und installiert automatisch. Das bei der Installation neu entstehende Wine-Prefix sowie das zugehörige Verzeichnis unter „~/.PlayOnLinux/wineprefix“ erhält jeweils den Namen der Software.

Die manuelle Setup-Variante: Wenn die gewünschte Software in den Vorgaben unter „Datei -> Installieren“ nicht enthalten ist, können Sie den folgenden Weg versuchen: Im Installationsdialog klicken Sie ganz unten auf „Installiere ein Programm, das nicht aufgelistet ist“. Damit startet die manuelle Installation, bei der Sie die Option „Installiere ein Programm in einem neuen virtuellen Laufwerk“ anklicken und für die neue Umgebung einen Namen vergeben. Den nächsten Dialog überspringen Sie mit „Weiter“, sofern Sie mit den dortigen Optionen nichts anfangen können. Wenn die Aufforderung „Bitte wähle die Installationsdatei…“ erscheint, navigieren Sie mit „Durchsuchen“ zur gewünschten Setup-Datei. Ob die Installation funktioniert und danach auch die Software, muss der Versuch zeigen.

Manuelle Kopie portabler Software: Portable Windows-Programme benötigen bekanntlich keine Installation. Mit solcher Software lässt es sich besonders einfach experimentieren: Kopieren Sie in eine bereits existierende Laufzeitumgebung unter „~/.PlayOnLinux/ wineprefix/[Name]/drive_c/Program Files“ beliebige portable Programme einfach mit dem Dateimanager. Daraufhin gehen Sie im Hauptdialog von Play On Linux auf „Konfigurieren“ und markieren den Namen der betreffenden Laufzeitumgebung. Als Nächstes erscheint die Schaltfläche „Lege eine neue Verknüpfung dieses virtuellen Laufwerks an“, die eine Suche nach ausführbaren Windows-Executables (*.exe) startet. Hier klicken Sie nun auf die gewünschte Programmdatei und auf „Weiter“. Dadurch entsteht ein neuer Programmeintrag im Hauptdialog von Play On Linux sowie zusätzlich noch eine Desktop-Verknüpfung.

Die rechte Spalte bietet die Links für alle Aktionen wie das Starten, Debuggen oder detaillierteres Konfigurieren.
Die rechte Spalte bietet die Links für alle Aktionen wie das Starten, Debuggen oder detaillierteres Konfigurieren.

Ob das portable Programm dann auch tatsächlich läuft, erweist sich nach einem Klick auf „Ausführen“ im Hauptdialog. Der Erfolg ist ungewiss, aber Sie können in einem einzigen Wine-Prefix durch schlichtes Kopieren in den virtuellen Programme-Ordner Dutzende von Anwendungen ausprobieren. Bei kleineren Tools und einfachen Spielen stehen die Chancen generell gut.

Ergebnis aller Installationsvarianten: Für jede Software ist immer eine bestimmte Wine-Version zuständig. Bei den Programmen, die der Installationsdialog anbietet, holt Play On Linux automatisch die passende Wine-Version mit an Bord. Bei manuellen Installationen arbeitet normalerweise die Default-Version des Betriebssystems. Einmal installierte Programme erscheinen im Hauptdialog von Play On Linux und lassen sich dort „Ausführen“, „Debuggen“, „Deinstallieren“ und genauer „Konfigurieren“. Eine komplette Prefix-Umgebung können Sie unter „Konfigurieren -> Entfernen“ wieder löschen. Falls dies nicht klappt, löschen Sie einfach den betreffenden Ordner unter „~/.PlayOnLinux/wineprefix“.