Windows XP - Start mit Parties und Klagen

Am heutigen Donnerstag bringt Microsoft mit großem Trubel Windows XP auf den Markt. Madonna und Sting treten in New York auf, wo Bill Gates das neue OS präsentiert. Steve Ballmer kommt nach München.

Allen Widrigkeiten zum Trotz steht Windows XP ab heute in den Regalen der Einzelhändler. Noch am Mittwoch versuchten einige Gruppierungen in den USA, den Verkauf des Betriebssystem durch Intervention bei der US-Handelsaufsicht zu stoppen. In den vergangenen Monaten gab es einige solcher Versuche, wir berichteten. Windows XP ist nach Ansicht dieser Kritiker nicht mehr als die Fortsetzung des Monopolmissbrauchs, wegen dem Microsoft bereits verurteilt wurde. Neue Features wie Passport und Media Player stehen besonders in der Kritik.

Gleichzeitig gilt Windows XP nicht wenigen Analysten und Industrievertretern als potentielles Schwungrad für die lahmende IT-Branche. Sichtbares Zeichen ist etwa der neue AMD-Prozessor, der nicht zufällig Athlon XP heißt. AMD beteiligt sich massiv am Launch von Windows und wird nicht müde, die Kompatibilität von AMD-Prozessoren und Windows XP zu betonen. Gleiches gilt nach Meinung von Intel auch für den Pentium 4. Windows XP sei für Intels neue Prozessoren-Generation optimiert, teilt der Hersteller pünktlich zum Start mit. Grafikkarten-Spezialist NVIDIA hat zwar nur die neuen Treiber Detonator XP getauft, die Botschaft ist aber dieselbe. Nicht zuletzt ist das OS auch ein Meilenstein für Microsoft. Der Software-Konzern verschmilzt damit die bisher getrennten Betriebssystem-Familien NT, 2000 und 98 und ME endgültig zu einer Basis.

Den Popsänger Sting wird das bei seinem einstündigen Konzert in einem New Yorker Park wenig stören. Madonna gibt bei der Party im Marriott Marquis Theatre ihren Song "Ray of Light" zum Besten. Den hat Microsoft ausgewählt, um Windows XP zu bewerben. Wie viel von den 200 Millionen US-Dollar Werbe-Etat, den Microsoft für die XP-Kampagne angesetzt hat, an die Künstlerin überwiesen werden, ist nicht bekannt.

Noch in letzter Minute hat Microsoft den Werbe-Slogan für das Betriebssystem geändert. Durch die Terroranschläge in New York hatte der geplante Spruch "Ready to fly" eine bittere Note bekommen. "Yes, you can" heißt jetzt die Botschaft.

Wer den Umstieg auf XP plant, zahlt für das Upgrade der Home Edition von Windows 2000/98/ME/NT 249 Mark; die Vollversion schlägt mit 489 Mark zu Buche. Das Upgrade der Professional Edition von Windows 2000/98/ME/NT ist ebenfalls für 489 Mark zu haben.

Aktuelle Tests, Hintergründe und Reports zu Windows XP finden Sie hier. Ausführliche Informationen gibt es außerdem im tecChannel-Magazin, das Sie hier online bestellen können. (uba)