"Tickende Zeitbombe"

Windows XP noch immer im Einsatz

Microsofts betagtes Betriebssystem Windows XP ist ein halbes Jahr nach dem Ende des Supports in Deutschland noch immer im Einsatz.

Den Messungen der Analysefirma Statcounter zufolge lief das System im September auf 6,89 Prozent der genutzten Rechner. Vor allem in Unternehmen finden Experten die Nutzung besorgniserregend. "Windows XP auf vernetzten Firmenrechnern ist eine tickende Zeitbombe", sagte Axel Oppermann, Analyst des Beratungshauses Avispador. Wer das System einsetze, handele "grob fahrlässig" und gefährde nicht nur sein eigenes Unternehmen, sondern auch die seiner Partner. "Es ist nicht die Frage, ob, sondern wann die IT gehackt werden wird."

Axel Oppermann, Avispador: "Windows XP auf vernetzten Firmenrechnern ist eine tickende Zeitbombe".
Axel Oppermann, Avispador: "Windows XP auf vernetzten Firmenrechnern ist eine tickende Zeitbombe".
Foto: Axel Oppermann

Microsoft hatte den Support für das 13 Jahre alte Betriebssystem am 8. April nach langer Vorlaufphase eingestellt. Zu dem Zeitpunkt hatten laut Statcounter noch immer 10,42 Prozent der Nutzer in Deutschland das System im Einsatz. Nur in Ausnahmefällen hatte Microsoft einigen Geschäftskunden noch weitere Unterstützung gewährt. Mit dem Wegfall des Supports werden auch Sicherheitslücken nicht mehr gestopft. Kleinen und mittelständischen Unternehmen bietet Microsoft mit Hilfe eines Partnernetzwerks Unterstützung beim Umstieg an.

Eine im März 2014 durchgeführte TecChannel-Studie "Support-Ende für Windows XP" kam zu dem Ergebnis, das von den Unternehmen, die zu diesem Zeitpunkt noch XP einsetzen, rund 27 Prozent keine Migrationspläne hätten.. Hierfür wurden im März 2014 knapp 700 IT-Entscheider und IT-Spezialisten aus mittelständischen Unternehmen online befragt. (dpa/mje)