Windows Vista: Pro & Contra

1. Leistung durch Superfetch, Readyboost & Co.

„Readyboost“ oder „Superfetch“ – die Namen einiger Vista-Neuerungen suggerieren, dass es sich dabei um wahre Turbolader handelt.

Readyboost: Dieser Begriff steht für eine neue Methode, das RAM – genauer gesagt: den virtuellen Speicher – durch den schnellen Flash- Speicher von USB-Sticks zu erweitern und zu beschleunigen. Steckt ein passender Stick am PC (ab 1 GB), bietet Vista die neue Option „System beschleunigen“. Dann übernimmt der Stick die Funktion der Swap-Datei. Eine hübsche Idee – dass der Anwender jedoch wirklich einen „Boost“ erlebt, ist unwahrscheinlich. Bei flotten Festplatten bringt das Swappen auf den Stick jedenfalls keinen spürbaren Gewinn.

Superfetch: Diese Funktion ist nicht komplett neu, sondern erweitert das schon von XP bekannte Prefetch. War dieser Dienst noch auf das Beschleunigen der Boot- und Startumgebung spezialisiert, so überwacht Superfetch nun alle Programmaufrufe und sorgt so für rasanteres Ausführen der meistbenutzten Anwendungen (etwa 20 Prozent schneller als bei deaktiviertem Superfetch).

Readydrive schließlich nutzt den Flash-Speicher, den Hybrid-Festplatten besitzen, um dort die Vista-Bootumgebung oder die Hibernate- Datei des Ruhezustands abzulegen. Damit wird der Systemstart beschleunigt. Ebenfalls abkürzen lässt sich der Bootvorgang, indem man statt des Ruhezustands die neue Option „Energie sparen“ wählt: Diese setzt eine ununterbrochene Stromversorgung des Rechners voraus, holt dann aber in wenigen Sekunden den zuletzt genutzten Desktop vollständig zurück. Der normale Bootprozess dauert unter Vista übrigens eher länger.

Abgesehen von der neuen Boot-Methode „Energie sparen“ kitzeln alle Leistungsfunktionen in der Summe zwar eindeutig messbare, für den Anwender aber kaum spürbare Reserven aus dem PC. Erste Benchmarks im Web (über www.pcwelt.de/5bc) und unsere eigenen Tests zeigen, dass Vista etwa gleichauf oder leicht vor XP liegt. Die Vista-Tuning-Schrauben kompensieren also gerade mal den gestiegenen Ressourcenverbrauch des neuen Systems.

Übrigens: Eine Neu-Installation ist in einer Dreiviertelstunde, das Upgrade eines XP-Systems je nach Software-Ausstattung nach zwei bis drei Stunden erledigt.

Unser Urteil:
Rote Ampel - in Sachen Leistung keine entscheidenden Vorteile am PC
Gelbe Ampel - auf Notebooks leichte Vorteile durch Bootoptionen und Readyboost