Windows Server 2003 überwachen: Systemressourcen optimieren

Speicherleistungsobjekte

Das Speichersystem von Windows Server 2003 verwendet eine Kombination aus physikalischem Speicher und einer festplattengespeicherten Auslagerungsdatei, um den Applikationen den Platz zur Ausführung zu geben. Wenn Daten im Speicher in die Auslagerungsdatei verschoben werden, nennt man das Auslagern oder englisch Paging. Dank des Auslagerns kann Applikationen mehr Speicher zur Verfügung gestellt werden. Windows Server 2003 gaukelt den Applikationen mithilfe des Auslagerns vor, es stehe mehr RAM zur Verfügung, als es wirklich gibt. Die Menge des virtuellen Speichers auf einem Computer ist die Gesamtmenge des physikalischen Speichers plus die Menge an Festplattenspeicherplatz, der für die Auslagerungsdatei reserviert ist.

Da es um Zehnerpotenzen langsamer ist, auf die Festplatte als auf das RAM zuzugreifen, müssen Sie dafür sorgen, dass der Server möglichst selten Daten auf die Festplatte auslagert. Am einfachsten bewerkstelligen Sie dies, indem Sie mehr RAM in den Rechner einbauen.

Es gibt unter anderem folgende Leistungsindikatoren für die Überwachung der Speicher-Performance:

  • Speicher: Seiteneingabe/s - Wenn dieser Indikator auf einem niedrigen Wert (2 oder weniger) bleibt, finden alle Operationen im physikalischen RAM statt. Folglich findet keine Auslagerung statt. Sollten Sie trotzdem Performance-Probleme haben, kann es nicht am Auslagern liegen.

  • Speicher: Cachefehler/s - Gibt an, wie oft das System nicht in der Lage ist, Daten im Cache zu finden, und daher gezwungen ist, sie auf Festplatte zu suchen. Wenn diese Zahl mit der Zeit zunimmt, dann bewegt sich Ihr System zielstrebig in Richtung Dauerüberlastung. Das System muss dann jedes einzelne Bit von der Festplatte holen. Dies bedeutet normalerweise, dass Ihr System viel zu wenig RAM besitzt. Allerdings kann auch die falsche Kombination von Applikationen zu diesem Zustand führen, z.B. eine lese-intensive Applikation (typischerweise eine Datenbank, die eine große Anzahl von Anfragen beantwortet) zusammen mit einer Applikation, die eine exzessive Menge an Speicher für sich beansprucht. In diesem Fall müssen Sie entweder vermeiden, dass die beiden Applikationen gleichzeitig laufen, oder eine von beiden auf ein anderes System verschieben.

  • Speicher: Seitenfehler/s - Ähnelt Cachefehler/s, misst aber auch Fehler, wenn eine angefragte Speicherseite von einer anderen Applikation verwendet wird. Wenn dieser Indikator den Wert 200 bei niederperformanten oder 600 bei High-End-Systemen überschreitet, wird übermäßig ausgelagert.

  • Speicher: Verfügbare Bytes - Gibt an, wie viel freier Speicherplatz zur Verfügung steht. Wenn dies weniger als 4 MB ist, haben Sie zu wenig RAM im System, was zu übermäßigem Auslagern führt.

  • Auslagerungsdatei: Maximale Belegung (%) - Gibt an, inwieweit die Auslagerungsdatei genutzt wird. Wenn diese Zahl während des Normalbetriebs in die Nähe von 100% kommt, dann ist die Maximalgröße Ihrer Auslagerungsdatei zu klein und außerdem brauchen Sie dann wohl mehr RAM. Wenn Sie mehrere Auslagerungsdateien auf verschiedenen Laufwerken haben, müssen Sie hier unbedingt ALLE INSTANZEN aktivieren.