Mini-PC

Windows auf dem Raspberry Pi 2 installieren

Ein bisschen Windows

Bislang muss man sich noch mit dem Trick des Remote-Zugriffs begnügen, wenn man auf dem Pi einen Windows-Desktop nutzen möchte
Bislang muss man sich noch mit dem Trick des Remote-Zugriffs begnügen, wenn man auf dem Pi einen Windows-Desktop nutzen möchte

Trotz allen Beschränkungen ist es nicht ganz unmöglich, über den Raspberry Pi 2 schon jetzt Windows zu nutzen. Wobei die Betonung hier auf „über“ liegt, denn Im Prinzip dient der Raspberry in Verbindung mit einem Monitor, einer Tastatur und einer Maus nur als Fernzugriffskonsole für einen PC. Allerdings mit einer Ergänzung: Man kann mit einem Trick auch am Raspberry USB-Geräte anschließen, die dann wiederum über den Windows-Rechner angesteuert werden. Dazu ist es nötig, den Raspberry zunächst als USB-Server einzurichten.

Die Treiber für den USB-Server erstellen

Die folgenden Beschreibungen funktionieren ohne größere Änderungen nur zusammen mit Raspbian und der 64-Bit-Version von Ubuntu. Obwohl wir nur drei zusätzliche Kernel-Module (Treiber) benötigen, ist es kaum empfehlenswert, diese auf dem Raspberry Pi zu erstellen. Das dauert unverhältnismäßig lange. Deutlich schneller geht es mit einem anderen Linux-System, das Sie entweder auf dem PC oder in einer virtuellen Maschine einrichten, etwa mit Virtualbox . Sie können dafür Mythbuntu verwenden. Öffnen Sie ein Terminal-Fenster. In Mythbuntu gehen Sie dazu im Menü auf „Applications > System > Xfce Terminal“. Führen Sie die folgenden zwei Befehlszeilen aus:

cd ~ && wget www.pcwelt.de/oyhy -O raspi_crosstools.sh

chmod 755 raspi_crosstools.sh

Achten Sie bei der wget-Zeile darauf, ein großes „-O“ zu verwenden. Starten Sie das Script dann mit der Zeile

sudo ./raspi_crosstools.sh

Neben dem VNC-Server unter Windows muss auf dem Raspberry ein VNC-Viewer installiert werden
Neben dem VNC-Server unter Windows muss auf dem Raspberry ein VNC-Viewer installiert werden

Geben Sie das root-Passwort ein, wenn Sie dazu aufgefordert werden. Das Script installiert zuerst die Versionsverwaltung Git, über die es den Raspbian-Kernel und einige Tools herunterlädt. Die Tool-Sammlung enthält alles, was Sie benötigen, um auf einem PC mit Intel/AMD-Prozessor (x86/x64) einen Kernel beziehungsweise Kernel-Module für den Raspberry Pi (ARM-Prozessor) zu kompilieren. Nach erfolgreichem Download erstellt das Script die Kernel-Module „usbip-core.ko“, „usbip-host.ko“ und „vhcihcd.ko“ im Verzeichnis „~/raspi_cross/kernel_mod/lib/modules/ 3.12.28+/extra“. Sollte der Kernel inzwischen neue Optionen bieten, ermöglicht das Konfigurations-Script die Modulauswahl. Bestätigen Sie hier einfach die Vorgaben so oft wie nötig mit der Enter-Taste. Sobald das Script seine Arbeit abgeschlossen hat, kopieren Sie die erzeugten ko-Dateien auf Ihren Raspberry Pi in das Verzeichnis „/lib/modules/3.12.28+/extra“. Führen Sie auf diesem in einem Terminalfenster den Befehl sudo depmod aus, damit die neuen Kernel-Module eingebunden werden. Das Script „raspi_crosstools.sh“ erstellt auch das Tool usbip im Verzeichnis „/usr/local/sbin“. Dabei handelt es sich um die Client-Anwendung für Ubuntu, mit der Sie USB-Geräte einbinden können. In das Verzeichnis „~/raspi_cross/Windows“ lädt das Script Treiber und Client-Anwendung für Windows 7 und 8 herunter. Kopieren Sie die Dateien „usbip_windows_ v0.2.0.0_signed.zip“ und „usbipv0.2.0. zip“ auf Ihren Windows-PC.