Windows 2000 Status Check

Versteckte Kosten und Lizenzpolitik

Bei den effektiven Kosten für die Implementation von Windows 2000 im Unternehmen (TCO) streiten sich die Geister. Die Giga Information Group erwartet eine Kostenreduzierung durch Windows 2000, auch wenn wegen der höheren Hardwareanforderungen neue Rechner angeschafft werden müssten. Ähnliche Ergebnisse liefert Andersen Consulting, eine von Microsoft beauftragte Firma. Gartner dagegen prophezeit deutlich höhere Kosten, vor allem auf Grund einer vermuteten Änderung in der Lizenzpolitik von Microsoft.

Diese Vermutung ist nicht ganz von der Hand zu weisen, immerhin sind im Zuge des Kartellrechtsprozesses einige Dokumente ans Tageslicht gekommen, die zeigen, dass Microsoft schon seit Jahren eine Art Softwareleasing in Erwägung zieht. Dieses hat Steve Ballmer nun kürzlich auf der Gartner-Konferenz in Florida erneut aufs Parkett gebracht. Er sagte auch: "Microsoft wird nicht mehr sehr lange Softwarepakete als solche verkaufen, sondern versuchen Geld mit einem automatisierten webbasierten Dienst zu verdienen." Er sei sich jedoch nicht sicher, ob Benutzer Software mieten würden oder anhand der Benutzung zahlen.

Bei Licht betrachtet hätte ein solches Modell einen echten Vorteil: Wenn man irgendwann zu dem Schluss gelangt, dass Microsofts Software doch nicht das Wahre ist, kann man bedenkenlos umsteigen und hat nicht ein teures Softwarepaket im Schrank stehen. Besonders für Firmen könnte das interessant sein, weil eine Änderung in der IT-Struktur dann nicht zu totem Kapital führt. Zudem sind die anfänglichen Kosten geringer, weil nicht gleich der komplette Betrag für das Betriebssystem auf den Tisch gelegt werden muss.

Den endgültigen Preis für die verschiedenen Versionen von Windows 2000 wird Microsoft jedoch erst bei Erscheinen bekannt geben. Bis dahin lässt sich nichts Genaues über die Kosten für die Implementation von Windows 2000 im Unternehmen sagen.