Thomas Joos

Windows 10 mit Oracle Virtualbox virtualisieren: Windows 10 in der Virtualbox installieren

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Vorkenntnisse:
Foto: tc

01VirtualBox downloaden und Treiber installieren

VirtualBox wird als Installationsprogramm heruntergeladen und auf einem Windows Rechner installiert. Die Installation ist schnell abgeschlossen. Während der Installation wird ein neuer Treiber installiert. Diesen Vorgang müssen Sie bestätigen. Anschließend steht VirtualBox zur Verfügung und Sie können Windows oder andere Betriebssysteme virtualisieren.

Während der Installation von VirtualBox muss ein neuer Treiber installiert werden.
Während der Installation von VirtualBox muss ein neuer Treiber installiert werden.

02VirtualBox an die eigenen Anforderungen anpassen

Starten Sie die Verwaltungsoberfläche von VirtualBox. Überprüfen Sie zunächst über Datei\Einstellungen ob der Standardspeicherort korrekt konfiguriert ist. In diesem Pfad werden die virtuellen Computer sowie die virtuellen Festplatten gespeichert. Neben diesen Einstellungen können Sie an dieser Stelle weitere Anpassungen von VirtualBox optimieren. Klicken Sie sich am besten durch alle Einstellungen und passen Sie diese an Ihre Anforderungen an.

Bevor Sie einen virtuellen Computer erstellen, sollten Sie VirtualBox an Ihre eigenen Anforderungen anpassen.
Bevor Sie einen virtuellen Computer erstellen, sollten Sie VirtualBox an Ihre eigenen Anforderungen anpassen.

03Virtuellen Windows-PC erstellen

Klicken Sie auf Neu, um einen neuen virtuellen Computer zu erstellen. Es startet der Assistent, der Sie bei der Einrichtung eines neuen Computers unterstützt. Zunächst geben Sie einen beliebigen Namen für den PC ein und wählen als Betriebssystem Microsoft Windows aus. Als Version wählen Sie Windows 7 oder Windows 7 (64 Bit) aus, je nachdem was Sie installieren wollen. VirtualBox unterstützt ab Version 5.0 auch Windows 10. Das heißt, Sie legen an dieser Stelle exakt fest, welches Betriebssystem sie installieren wollen.

Mit VirtualBox erstellen Sie einen neuen virtuellen Windows 7-, 8- oder Windows 10-Computer.
Mit VirtualBox erstellen Sie einen neuen virtuellen Windows 7-, 8- oder Windows 10-Computer.

Auf der nächsten Seite legen Sie den maximalen Hauptspeicher fest, den der virtuelle Computer erhalten soll. Hier sollten Sie mindestens 1024 MB auswählen, besser 2048 MB. Achten Sie aber darauf, dass Sie den virtuellen Computer nur auf solchen Host-Systemen effizient starten können, die über genügend freien Arbeitsspeicher verfügen. Sie können den Arbeitsspeicher entweder als absolute Zahl angeben oder sie verwenden den Schieberegler für die Zuteilung. Im Fenster ist auch der maximal verfügbare Arbeitsspeicher auf dem Computer zu sehen.

Während der Erstellung des virtuellen Computers legen Sie auch den Arbeitsspeicher des virtuellen Computers fest.
Während der Erstellung des virtuellen Computers legen Sie auch den Arbeitsspeicher des virtuellen Computers fest.

04Virtuelle Festplatte und Hardware konfigurieren

Im nächsten Fenster erstellen Sie die virtuelle Festplatte, auf der Sie das Betriebssystem des virtuellen Computers installieren. Diese ist das Herzstück der Installation. Wählen Sie in diesem Fenster die Festplatte erzeugen aus. Sie haben an dieser Stelle natürlich auch die Möglichkeit, keine Festplatte zu erstellen, oder eine bereits vorhandene Festplatte einem neuen virtuellen Computer zuzuweisen.

Auf der virtuellen Festplatte installieren Sie später Windows.
Auf der virtuellen Festplatte installieren Sie später Windows.

Wählen Sie anschließend aus, auf welcher Basis VirtualBox die Festplatte erstellen soll. Hier bietet sich bei der Installation von Windows die Option VHD (Virtual Hard Disk) an. Generell können Sie aber auch das Format VMDK verwenden. Dieses entspricht dem Format von VMware.

Auf der nächsten Seite wählen Sie dynamisch alloziert aus. Damit wächst die Festplatte mit ihrem Platzbedarf. Wenn Sie an dieser Stelle die Option "feste Größe" wählen, weisen Sie der Festplatte eine fest definierte Größe zu. Dadurch steigt der Platzbedarf der virtuellen Maschine schon zu Beginn deutlich an.

Die neue virtuelle Festplatte soll dynamisch mit dem Inhalt mitwachsen.
Die neue virtuelle Festplatte soll dynamisch mit dem Inhalt mitwachsen.

Danach legen Sie die maximale Größe der Festplatte fest sowie deren Namen. Da die Festplatte mit dem System mitwächst, können Sie hier die Standardeinstellung von 25 GB belassen. Auch den Speicherort der virtuellen Festplatte konfigurieren Sie an dieser Stelle. Dazu klicken Sie auf das Ordnersymbol auf der rechten Seite, neben dem Namen der virtuellen Festplatte. Standardmäßig wird die virtuelle Festplatte im Unterverzeichnis des virtuellen Computers gespeichert. Dieses Verzeichnis befindet sich wiederum an der Stelle, die Sie in den Einstellungen festgelegt haben.

Schließen Sie die Erstellung der virtuellen Festplatte und des virtuellen PCs mit der Schaltfläche "erzeugen" ab. VirtualBox zeigt den virtuellen PC anschließend in der Oberfläche an. Genau auf dem gleichen Weg können Sie auch andere virtuelle Computer erstellen und diese genauso betreiben. Sie können zum Beispiel auch mehrere virtuelle Computer mit verschiedenen Betriebssystemen installieren.

05Virtuellen PC an die eigenen Anforderungen anpassen

Bevor Sie einen virtuellen PC starten, sollten Sie noch Einstellungen vornehmen. Markieren Sie dazu den virtuellen Computer im Fenster und klicken Sie auf Ändern. Wechseln Sie zu System\Beschleunigung. Achten Sie darauf, dass beide Optionen zur Hardware-Virtualisierung aktiviert sind, also VT-x/AMD-V aktivieren und Nested Paging aktivieren. Wenn die Option deaktiviert ist, können Sie hier keine Änderungen vornehmen. Haben Sie die Änderung durchgeführt, sollten Sie sich die weiteren Einstellungen für den virtuellen Computer genau ansehen. Hier können Sie verschiedene Einstellungen vornehmen.

Damit der virtuelle PC optimal läuft, müssen Sie noch Beschleunigungsfunktionen aktivieren.
Damit der virtuelle PC optimal läuft, müssen Sie noch Beschleunigungsfunktionen aktivieren.

Im nächsten Schritt sollten Sie noch die virtuelle Grafikkarte des PCs konfigurieren. Dazu klicken Sie in den Einstellungen auf Anzeige. Wählen Sie bei Grafikspeicher 128 MB aus und aktivieren Sie bei Erweiterte Einstellungen die Option 3D-Beschleunigung aktivieren. Bestätigen Sie die Änderungen mit "OK".

Die virtuelle Grafikkarte des PCs können Sie ebenso anpassen.
Die virtuelle Grafikkarte des PCs können Sie ebenso anpassen.

06Windows virtuell installieren

Nachdem Sie VirtualBox und den virtuellen PC vorbereitet haben, installieren Sie das Betriebssystem auf dem Computer. Am besten sollte dieses als ISO-Abbilddatei vorliegen. Diese können Sie direkt als Laufwerk dem virtuellen Computer zuordnen. Starten Sie dazu den virtuellen Computer mit einem Doppelklick oder der Schaltfläche Starten.

Beim ersten Start erscheint ein Assistent zum Einbinden der Installationsdateien. Hier können Sie ISO-Dateien oder einen Installationsdatenträger auf dem Host-PC auswählen. Bei allen weiteren Starts erscheint der Assistent nicht mehr, und Sie müssen ISO-Dateien oder DVD-Laufwerk manuell in den Einstellungen einbinden. Hier können Sie ebenfalls ISO-Dateien auswählen.

Über den Menüpunkt Massenspeicher können Sie aber auch eine herkömmliche DVD verwenden und das DVD-Laufwerk des PCs auswählen, auf dem Sie den virtuellen Computer erstellen. Mit F12 starten Sie in der Startoberfläche des virtuellen Computers den Bootmanager und können das lokale Host-Laufwerk auswählen. Schließen Sie das Fenster des virtuellen Computers, können Sie diesen jederzeit neu starten lassen oder ausschalten.

Wollen Sie nachträglich doch eine ISO-Datei verwenden, zum Beispiel für die Testversion von Windows 10, die Microsoft als ISO-Datei zur Verfügung stellt, rufen Sie die Einstellungen des virtuellen Computers auf. Klicken Sie dann auf Massenspeicher und bei IDE-Controller auf das DVD-Laufwerk-Symbol. Fügen Sie ein neues Laufwerk hinzu und wählen Sie die ISO-Datei aus.

Sie können ISO-Dateien als DVD-Laufwerk einbinden.
Sie können ISO-Dateien als DVD-Laufwerk einbinden.

Starten Sie anschließend den virtuellen Computer, bootet dieser automatisch von der ISO-Datei und Sie können Windows auf dem Computer installieren. Parallel können Sie weiter mit Ihrem PC arbeiten, die Installation läuft unabhängig im virtuellen Computer ab. Klicken Sie in das Fenster, steuern Sie mit der Maus den virtuellen Computer. Gehen Sie mit der Maus an den Rand, können Sie mit STRG zurück zu Ihrem PC wechseln.

07Virtuellen Windows-Computer einsetzen und Daten mit dem Host austauschen

Sie können im virtuellen Computer problemlos Programme installieren und diese verwenden. Der virtuelle Computer verwendet die Netzwerkverbindung des jeweiligen Host-Systems. Das heißt, Sie haben auf dem Computer auch die Möglichkeit, eine Internetverbindung herzustellen.

Sie können auch Dateien zwischen dem virtuellen Computer und dem Host-System austauschen. Dazu können Sie aber nicht Drag&Drop verwenden, sondern müssten einen Austauschordner festlegen. Die Einstellungen dazu finden sie über Gemeinsame Ordner in den Einstellungen des virtuellen Computers.

Mit den gemeinsamen Ordnern können Sie zwischen virtuellen Computern und dem Host-PC Daten austauschen.
Mit den gemeinsamen Ordnern können Sie zwischen virtuellen Computern und dem Host-PC Daten austauschen.

08Fehlerbehebungen und Optimierungen des virtuellen Computers

Wenn der Host-Computer keine Hardwarebeschleunigung zur Virtualisierung unterstützt, kann es es Probleme geben. In diesem Fall sollten Sie im BIOS des PCs die Optionen aktivieren, wenn diese vorhanden, aber deaktiviert sind. Sind die Optionen nicht vorhanden, kann es beim Betrieb der virtuellen Computer zu Problemen kommen, oder der virtuelle Computer startet gar nicht erst. In den meisten Fällen verfügen neue PCs über Hardwareunterstützung bei der Virtualisierung. Diese sind aber oft im BIOS deaktiviert.

Die Gasterweiterungen sorgen für einen Austausch der Zwischenablage, Netzwerkverbindungen und Sound in der Gastmaschine. Auch der Mausbetrieb ist verbessert. In neueren Versionen von VirtualBox funktionieren die Gasterweiterungen auch in Windows 10. Die Installation der Gasterweiterungen starten Sie über den Menüpunkt Geräte\Gasterweiterungen einlegen.

Die Gasterweiterungen verbessern die Leistung von virtuellen Windows Computern in VirtualBox deutlich.
Die Gasterweiterungen verbessern die Leistung von virtuellen Windows Computern in VirtualBox deutlich.

Sie können bei nicht funktionierenden Gasterweiterungen aber auch ein paar Änderungen in den Einstellungen des virtuellen Computers vornehmen. Wechseln Sie dazu zu Audio und aktivieren Sie bei Audio-Treiber des Hosts die Option Windows DirectSound und bei Audio-Controller die Option Intel HD Audio. Im Bereich Netzwerk können Sie mit dem Testen verschiedener Einstellungen oft auch ohne die Gasterweiterungen eine Netzwerkverbindung herstellen. (wh)